30 Jahre effizienter Termin- und Optionsmarkt

11.02.2020

Stefan Wallrich, Vorstand der Wallrich Asset Management AG / Foto: © Wallrich Asset Management AG

Durch den Start der DTB Deutsche Terminbörse am 26. Januar 1990 wurden vor 30 Jahren die technischen Grundlagen für einen effizienten Finanzterminmarkt in Deutschland geschaffen. Heute ist der Handel mit Optionen und Futures aus der professionellen Vermögensverwaltung nicht mehr wegzudenken. Begleiten Sie uns auf einem kurzen Streifzug durch eine (bisher) 30-jährige Erfolgsgeschichte.

Termingeschäfte sind keine neuartige Erfindung des „ausschließlich auf Profitmaximierung ausgerichteten Raubritterkapitalismus“, wie er erfolgreichen Börsenakteuren gerne unterstellt wird. Vielmehr reicht der europäische Terminhandel bis ins 16. Jahrhundert nach Amsterdam zurück. Hier spielten Terminkontrakte unter anderem bei der Tulpenspekulation eine wichtige Rolle. Die erste reine Terminbörse (für Reis) wurde 1732 im japanischen Osaka gegründet, 1880 führte die New Yorker Börse den Terminhandel mit Kaffee ein. Um seine Handelsposition nicht zu verlieren folgte Hamburg 1887. Im Mittelpunkt stand dabei die Absicherung gegen Preisrisiken und trotz aller Skepsis ließen sich nach kurzer Zeit auch anfängliche Kritiker überzeugen. Nach dem schwarzen Donnerstag / Freitag 1929 wurde der Terminhandel verboten und hierzulande erst 1954 (Zucker und Kaffee) wieder aufgenommen.

Schaffung eines effizienten Termin-und Optionsmarktes

Zum Schutz von Anlegern und Geschäftsleuten vor den (vermeintlichen) Gefahren derartiger Finanzgeschäfte waren Termingeschäfte auf Wertpapierbasis in Deutschland noch bis 1970 untersagt. Anschließend durfte zwar gehandelt werden, erst mit dem Start der DTB Deutsche Terminbörse am 26. Januar 1990 und dem damit verbundenen Einsatz eines vollautomatischen Börsen- und Clearing-Systems wurden aber die technischen Voraussetzungen für einen tatsächlich effizienten Termin- und Optionsmarkt geschaffen. Ausschlaggebend hierfür war das spektakuläre Wachstum des Transaktionsvolumens an Terminbörsen rund um die Welt als Resultat der seit Anfang der siebziger Jahre kontinuierlich zunehmenden Volatilität an den Finanzmärkten.

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