Platzierungsvolumen deutlich eingebrochen

18.02.2021

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Die Corona-Krise hat die Vertriebstätigkeit bei geschlossenen AIF deutlich erschwert: Wie aus Zahlen der Ratingagentur Scope hervorgeht, haben Anleger im vergangenen Jahr rund ein Fünftel weniger platziert als im Vorjahr. Das platzierte Volumen ist sehr ungleich verteilt. In diesem Jahr ist mit einem weiteren Rückgang zu rechnen.

Im Jahr 2020 haben Anleger in 57 geschlossene AIF ca. 1,2 Mrd. Euro investiert, 21 % weniger als im Jahr 2019. Für die einzelnen Anbieter verlief die Platzierungstätigkeit dabei sehr unterschiedlich. So vereinen fünf Anbieter mit rund 727 Mio. Euro ca. 60 % des Platzierungsvolumens auf sich. Den erfolgreichste Platzierungstätigkeit verzeichnete Wealthcap mit 166 Mio. Euro, knapp gefolgt von Jamestown mit 161 Mio. Euro und ZBI mit 160 Mio. Euro. Ebenfalls im dreistelligen Millionenbereich bewegte sich die DF Deutsche Finance mit 144 Mio. Knapp an der 100 Mio. Euro-Schwelle gescheitert ist hingegen PROJECT mit 96 Mio. Euro.

Betongold dominiert

Am häufigsten investierten Anleger im vergangenen Jahr in Immobilie: Diese vereinten mit 842 Mio. Euro 69 % des gesamten platzierten Eigenkapitals auf sich. Mit deutlichem Abstand auf Rang zwei folgt Private Equity. In AIF dieser Assetklasse investierten Anleger 249 Mio. Euro. Deutlich seltener setzten Investoren auf die Assetklassen Multi Asset und Erneuerbare Energien, die 73 bzw. 50 Mio. Euro Platzierungsvolumen auf sich vereinen konnten.

Mischung ist gefragt

Wenig Veränderung gab es bezüglich der Präferenz der Anleger für risikogemischte Fonds: Nachdem diese im Jahr 2019 noch 91 % des Platzierungsvolumens auf sich vereinten, waren es 2020 88 %. Da risikogemischte AIF in mindestens drei Objekte investieren oder eine diversifizierte Mieterstruktur aufweisen, ermöglichen sie eine breitere Risikostreuung.

Weiterer Rückgang erwartet

Weil die Emissionstätigkeiten der Produktanbieter derzeit eher moderat ausfallen, geht Scope davon aus, dass beim Platzierungsvolumen in diesem Jahr die Eine-Milliarde-Euro-Schwelle verfehlt wird. Die aktuelle Corona-Krise dürfte sowohl für die Entwicklung des Angebots- als auch des Platzierungsvolumens von entscheidender Bedeutung sein. So werden einzelne Segmente die Auswirkungen der Krise deutlich stärker zu spüren bekommen als andere. Besonders betroffen dürften aus Sicht von Scope Hotelfonds sein. So erwartet die Ratingagentur, dass im Segment der Business- sowie Messe- und Kongresshotels nicht vor 2024 mit einer Erholung zu rechnen ist. Profitieren dürften hingegen Wohnimmobilien, Online-Logistik und Lebensmitteleinzelhandel.

Den vollständigen Report erhalten Sie hier. (ahu)