PIM-Betroffene müssen sich noch gedulden

14.10.2019

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Dr. Renald Metoja hat als vorläufiger Insolvenzverwalter der PIM Gold GmbH mit der Auswertung der Buchhaltung des Unternehmens begonnen. Zudem geht er Hinweisen auf den Verbleib der Vermögenswerte nach. Von der Insolvenz betroffene Anleger müssen sich noch einige Wochen gedulden, bis sie Ansprüche anmelden können.

Derzeit sichtet und analysiert Dr. Renald Metoja gemeinsam mit seinem Team die Buchhaltung von PIM Gold – eine alles andere als einfache Aufgabe, denn die Buchhaltung ist nicht auf dem aktuellen Stand und für das vergangene und das laufende Jahr lückenhaft. Zudem erfolgt parallel eine umfassende Sicherung der elektronischen Daten, d.h. von Festplatten, Servern, E-Mail-Verkehr etc. „Im Vordergrund unserer Arbeit steht jetzt das Aufspüren und die Sicherung von Vermögenswerten“, so Metoja. „Das heißt, wir durchforsten systematisch sämtliche Unterlagen des Unternehmens, um Zahlungsströme nachzuvollziehen und den Verbleib von Vermögen zu klären.“ Der Insolvenzverwalter betonte, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis er sich einen umfassenden und belastbaren Überblick verschafft hat. „Wir müssen alle Daten und Informationen mit der gebotenen Skepsis behandeln und uns ein eigenes Bild machen. Das ist eine Fleißarbeit, die voraussichtlich Wochen in Anspruch nehmen wird.“ Überhaupt müssen sich die geschädigten Anleger wohl im Geduld üben: So weist Metoja darauf hin, dass eine Anmeldung von Forderungen durch die Gläubiger erst nach der Eröffnung des Insolvenzverfahren durch das Gericht möglich ist. Diese wird voraussichtlich im Dezember erfolgen. Informationen zum Stand und Ablauf des Verfahrens sowie Fragen und Antworten für Gläubiger hat der vorläufige Insolvenzverwalter auf www.pim-gold.com veröffentlicht. Diese Informationen werden laufend aktualisiert.

Metoja hat sich parallel einen eigenen Überblick über die bisher in zwei Depots sowie einem Show-Room von PIM Gold sichergesellten Gold- und Edelmetall-Bestände verschafft. Nach vorläufigen Schätzungen beträgt die Gesamtmenge ca. 500 Kilogramm. Darunter befinden sich Goldbarren, sowie Münzen und Schmuck, zum Teil auch aus anderen Edelmetallen. Im späteren Verlauf des Verfahrens werden sowohl die Echtheit dieser Bestände als auch die exakten Mengen und Werte von einem Gutachter geprüft.

Zudem hat das zuständige Insolvenzgericht einen vorläufigen Gläubigerausschuss bestimmt, in dem die wesentlichen Gläubigergruppen vertreten sind. So setzt sich das fünfköpfige Gremium aus Vertreten der besicherten und unbesicherten Gläubiger sowie der Arbeitnehmer zusammen. Der vorläufige Gläubigerausschuss ist Vertretungsorgan der Gläubiger und unterstützt und kontrolliert den vorläufigen Insolvenzverwalter.

Fall auch strafrechtlich relevant

In den vergangen Tagen haben einige ehemalige Mitarbeiter oder dem Unternehmen nahe stehenden Personen aus Deutschland, dem europäischen Ausland oder der Türkei eine Reihe von Hinweisen zu den Geschäftspraktiken und mutmaßlich damit verbundenen Vermögensverschiebungen bei PIM Gold eingebracht. Einige dieser Hinweise sind anonym eingegangen. „Wir gehen sämtlichen Hinweisen nach und stehen in engem Austausch mit der ermittelnden Staatsanwaltschaft“, so Metoja. (ahu)