Das ist bei Mikroapartments zu beachten

29.04.2019

Helmut Bayer, Regionalmanager bei Bonava Deutschland / Foto: © Bonava Deutschland

Kapitalanleger sind stets auf der Suche nach attraktiven Immobilienanlagen. Neben dem herkömmlichen Wohnungsbau legt in unseren Städten das Marktsegment der Mikroapartments deutlich zu. Für das „Wohnen auf Zeit“ gelten allerdings andere Voraussetzungen als im klassischen Wohnungsmarkt. Für Entwickler, den Vertrieb und für Anleger ist es daher wichtig, zu wissen, worauf es bei Mikroapartments wirklich ankommt.

Welche Zielgruppen können erreicht werden?

In deutschen Metropolen ist nicht nur der Wohnraum für Familien knapp, oft fehlt es zudem an kleineren Wohnungen. Mikroapartments bieten zu klassischen Ein- und Zweizimmerwohnungen daher eine willkommene Alternative für Auszubildende, junge Berufstätige, Pendler sowie für Geschäftsleute. Das trifft auch immer häufiger auf Schwarmstädte zu. Besonders bei Studenten sind die Einraum-Apartments sehr begehrt. Das hat eindeutige Gründe. Allein im Wintersemester 2018/2019 waren an deutschen Hochschulen 2,87 Millionen Studierende eingeschrieben – so viele wie noch nie.[1] Mit nicht einmal zehn Prozent können die Studentenwerke nur einen Bruchteil des Wohnbedarfs der jungen Leute abdecken.[2] Außerdem werden in kommunalen Wohnheimen die Bedürfnisse der Digital Natives nur bedingt erfüllt.

Was sollten Anleger in Sachen Ausstattung wissen?

Professionell betriebene Mikroapartments können sich von der Ausstattung her im Hinblick auf ihre Zielgruppe in Details durchaus unterscheiden. Ein größerer Teil der Bedürfnisse wird mit einer voll möblierten Variante abgedeckt: Neben einem großen Bett verfügt der Wohnraum über einen Schreibtisch, eine Sitzgruppe oder ein Sofa und über einen strapazierfähigen Bodenbelag. In der Küchenzeile stehen meist ein leiser Kühlschrank mit Eisfach, ein Cerankochfeld, ein Backofen und eine Mikrowelle. Zu jedem Apartment gehört idealerweise ein eigenes Bad mit Dusche. Geht es um eine vorwiegende Nutzung durch Studenten, sollte sich auf jeder Etage ein Gemeinschaftsraum zum Austausch oder auch eine Gemeinschaftsküche befinden. Dadurch werden Apartmenthäuser nicht gleich zu klassischen Wohngemeinschaften. Sie stärken aber ein Zusammenleben, ähnlich wie in einer WG. Das gesamte Haus sollte ein leistungsfähiges WLAN-Netz bieten. Beliebt sind außerdem Waschmaschinenräume und, wenn möglich, eine Dachterrasse mit Sitzgelegenheiten. Für jüngere, nicht so zahlungskräftige Mieter sollte die Apartmentgröße zwischen 20 und 25 Quadratmeter betragen und nicht – wie teilweise in Luxusapartments zu beobachten – um die 35 Quadratmeter. Außerdem mögen es viele Menschen nicht, in allzu hohen, anonymen Wohntürmen zu leben. Gebäude mit bis zu sechs Stockwerken haben eine angemessene Höhe. Je mehr Details für die Bewohner passen, umso eher entscheiden sie sich für ein Mikroapartment.

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