Kryptowährungen sind zu kryptisch

26.06.2018

Aktuell sind die Deutschen Kryptowährungen gegenüber noch wenig angetan / Foto: © AA+W - stock.adobe.com

Im vergangenen Herbst eilte der Kurs des Bitcoin von einem Höchststand zum nächsten. Als echte Zahlungsalternative hat er sich für die Deutschen damit dennoch (noch) nicht qualifiziert. Das geht aus einer Studie der ING-DiBa hervor.

In der Umfrage gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie die Verwendung von Kryptowährung kategorisch ausschließen. Hauptgrund hierfür ist, dass sie ihre Zahlungsgewohnheiten nicht ändern wollen. Damit sind die Deutschen skeptischer als die Menschen in anderen europäischen Ländern: Europaweit schließen 59 % der Befragten eine Bezahlung mit Bitcoin & Co. kategorisch aus.

Deutsche sind besser informiert

Die Deutschen schließen zwar öfter aus, mit Kryptowährungen zu bezahlen, kennen diese Art der Zahlungen aber häufiger als andere Europäer: Während europaweit 66 % angaben, schon einmal etwas von Kryptowährungen gehört zu haben, sind es in Deutschland 70 %. Erstaunlich: In den so fortschrittsfreundlichen und technikverliebten USA können nur 57 % der Befragten etwas mit dem Begriff Kryptowährung anfangen. Ebenfalls ein erstaunliches Ergebnis: Nur 62 % der so technikaffinen Bevölkerungsgruppe der 18- bis 24-jährigen hat schon einmal etwas von Kryptowährungen gehört.

Kryptowährungen führen (noch) Schattendasein

Obwohl Kryptowährungen der großen Mehrheit der Europäer ein Begriff sind, liegt der Anteil der Besitzer dieser neuartigen Zahlungsarten sowohl in Deutschland als auch im europäischen Durchschnitt im einstelligen Prozentbereich. Das könnte sich in Zukunft jedoch ändern: So geht jedoch vierte Europäer und jeder fünfte Deutsche davon aus, dass er künftig solche Währungen halten wird. Mit Kryptowährungen würden die meisten einmalige Vorgänge bezahlen, bspw. ein Flugticket oder einen Online-Einkauf. Weniger beliebt sind hingegen die Optionen, sein Gehalt in Kryptowährungen zu bekommen oder in Kryptowährungen das Geld für die universitäre Ausbildung der Kinder ansparen.

„Deutsche Verbrauer sind gegenüber digitalen Währungen wie Bitcoin und Co. skeptisch“, zweifelt Carsten Brzeski, Chefökonom der ING-DiBa daran, dass sich Kryptowährung kurzfristig auf dem Markt etablieren werden. „Auch in den nächsten Jahren ist nicht zu erwarten, dass Verbraucher massenweise nach Bitcoin als Zahlungsmittel verlangen. Dafür sind die Deutschen zu träge, ihr Zahlungsverhalten zu ändern.“ (ahu)

www.ing-diba.de