Edelsteine als Investment

06.11.2020

Dr. Thomas Schröck, geschäftsführender Gesellschafter THE NATURAL GEM / Foto: © THE NATURAL GEM

In unsicheren Zeiten – wie etwa in der aktuellen Covid-19-Krise – steigt die Nachfrage nach alternativen Investments. Diese Entwicklung hat nicht nur den Goldhandel erfasst, auch Edelsteine sind eine immer beliebtere Wertanlage. Kein Wunder, denn seit jeher betrachten Menschen Edelsteine als profitables und sicheres Anlagegut, weist doch nichts auf der Welt eine derart hohe Wertkonzentration auf. Ein Rubin in der Größe eines Fingernagels kann problemlos den Gegenwert von 2-3 kg Gold darstellen. Nicht zuletzt wegen ihrer geringen Größe im Verhältnis zu ihrem hohen Wert erfreuen sich Edelsteine bis heute größter Beliebtheit gerade in Krisenzeiten.

Stets waren Edelsteine ein Zeichen von Reichtum und Macht bei Herrschern, Adeligen und den Oberhäuptern der Kirche. Sie trugen die Steine als Schmuck und füllten ihre Schatzkammern damit. Bis heute haben viele von ihnen noch große Edelsteinsammlungen.

Der größte je gefundene Diamant ist der sogenannte „Cullinan“, welcher roh 3.106 Carat schwer war. 1908, drei Jahre nach seinem Fund, wurde er in 105 Steine zerteilt. Die neun größten Stücke sind Teil der britischen Kronjuwelen. Der größte davon, auch „Great Star of Africa“ genannt, ist Teil des Zepters. Der zweitgrößte ziert die Krone selbst.

Neben diesem schmückenden Charakter fungierten die Juwelen aber auch immer als Wertspeicher sowie als Fluchtwährung. Es gibt viele historische Berichte und abenteuerliche Aufzeichnungen wie Edelsteine eine entscheidende Rolle bei einer Flucht oder bei einem Neuanfang spielten. Sie wurden als Zahlungsmittel benutzt und stellten eine nicht-monetäre Währung dar.

Natürlich eignet sich aber nicht jeder Stein als Wertanlage. Viele Edelsteine sind zwar schön anzusehen und auch gut genug, um als Schmuck verarbeitet zu werden, aber längst nicht alle sind für eine Investition zu empfehlen.

Was sind Edelsteine?

Edelsteine können in Form von Mineralien (z.B. Diamant), natürlichen Gläsern (z.B. Obsidian), Steinen (z.B. Opal) und organischen- (z.B. Bernstein) sowie biogenen Edelsteinmaterial (z.B. Perle) auftreten.

Es gibt 3 Kriterien, um als Edelstein zu gelten:

  1. Transparenz/Reinheit
  2. Moshärte > 7
  3. Seltenheit

Was bedeutet „Investition“ in Edelsteine?

Als Investition in Edelsteinen wird der physische Kauf von Steinen wie Rubin, Saphir, Smaragd, Diamant und ähnlichem bezeichnet.

In welche Steine lohnt es sich zu investieren?

Die Art des Steines ist ein ausschlaggebender Punkt. So eigenen sich zu Anlagezwecken am besten die „großen Drei“: Rubin, Saphir und Smaragd. Aber auch andere Steine wie Tansanite, Spinelle oder Turmaline sind nicht außer Acht zu lassen. Wenn Menschen an Edelsteine denken, kommt ihnen zumeist als erstes der Diamant in den Sinn. Dies ist der wohl bekannteste Stein. Dieser empfiehlt sich jedoch nur bei einer längeren Anlagedauer, auf einen kürzeren Zeithorizont sind sie als Investition nicht zu empfehlen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Erstens sind weiße Diamanten nicht so selten wie propagiert wird, zweitens wird der Markt nach wie vor stark von einigen wenigen Akteuren beeinflusst und drittens sind sie in den letzten zehn Jahren nicht im Wert gestiegen.

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