Diese drei Städte favorisieren Immobilieninvestoren

14.03.2019

London ist bei deutschen Immobilieninvestoren die beliebstete ausländische Stadt / Foto: © David Iliff - stock.adobe.com

In zwei Wochen soll Großbritannien aus der EU ausscheiden. Deutsche Immobilieninvestoren lassen sich davon aber nicht abschrecken und investieren große Summen in London. Auch zwei andere Weltstädte stehen ganz oben auf der Liste der beliebtesten internationalen Investitionsziele.

Im vergangenen Jahr tätigten Immobilieninvestoren weltweit grenzüberschreitende Transaktionen im Wert von 224 Mrd. Dollar (finanzwelt berichtete). Auch deutsche Immobilieninvestoren sind sehr gerne in ausländischen Märkten aktiv. So lag laut Jones Lang LaSalle das grenzüberschreitende Investitionsvolumen deutscher Immobilienanleger im vergangenen Jahr bei mehr als 18 Mrd. Dollar, der höchste Wert der vergangenen fünf Jahre. Allein 9,9 Mrd. Dollar steuerte die Assetklasse Büroimmobilien bei. Eine weitere wichtige Rolle spielen Einzelhandelsimmobilien (2,4 Mrd. Dollar) und Hotels (1,5 Mrd. Dollar). Deutlich zugelegt hat die Klasse Industrial, die ihr Transaktionsvolumen von ca. 730 Mio. Dollar im Jahr 2017 auf knapp 1,3 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr steigern konnte.

Kein Problem mit Brexit

Gerade London erfreut sich bei deutschen Immobilieninvestoren großer Beliebtheit. Die Anleger lassen sich dabei auch nicht vom bevorstehenden Brexit und der damit verbundenen Ungewissheit abschrecken, im Gegenteil: So wurden laut Jones Lang LaSalle im Jahr 2018 von deutschen Investoren in London gewerblich genutzte Immobilien im Wert von 2,1 Mrd. Dollar gekauft. Damit wurde zwar das Vorjahresvolumen von 2,5 Mrd. Euro verfehlt, obwohl die Anzahl der Transkationen mit neun gleich geblieben war. Dennoch liegt das Investitionsvolumen deutscher Investoren in der britischen Hauptstadt drei Mal so hoch wie im Jahr 2016, als noch Immobilien im Wert von 700 Mio. Dollar erworben wurden. Dass sich deutsche Anleger vom Brexit nicht abschrecken lassen, zeigt auch die Tatsache, dass deutsche Anleger zum dritten Mal in Folge mehr Geld in Immobilien in Großbritannien investierten: Mit 3,1 Mrd. Dollar schaffte das Königreich in dieser Hinsicht die dritte Steigerung in Folge. Im Jahr 2015, als der Brexit noch nicht beschlossen war, lag das Investitionsvolumen bei gerade einmal einer Milliarde Dollar.

„London bietet, wie auch Großbritannien insgesamt, nicht nur wegen der Marktgröße und Liquidität, sondern auch aufgrund der sehr hohen Transparenz, des professionellen Umfeldes und nicht zuletzt der vermieterfreundlichen Mietvertragsgestaltung attraktive Anlagemöglichkeiten für Immobilieninvestoren – das wird sich auch nach einem Brexit nicht ändern“, erklärt Hela Hinrichs, JLL EMEA Research.

Paris und New York sind ebenfalls gefragt

Deutlich mehr als Geld im Vorjahr haben deutsche Immobilieninvestoren nach Paris gebracht: In der französischen Hauptstadt verdoppelte sich das Investitionsvolumen binnen es Jahres auf 1,9 Mrd. Dollar und das, obwohl statt elf nun nur Transkationen durchgeführt wurden. Insgesamt investierten deutsche Anleger im Jahr 2018 2,5 Mrd. Dollar in französische Immobilien, eine Steigerung um satte 84 %. Mit einem Investitionsvolumen von 1,7 Mrd. Dollar waren auch die Niederlande im vergangenen Jahr ein beliebter Standort für deutsche Anleger.

Auch außerhalb Europas investieren Deutsche gerne ihr Geld in Immobilien: So lag das Investitionsvolumen in New York bei knapp 1 Mrd. Dollar und damit ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden Extremjahren 2016 (2,5 Mrd. Dollar) und 2017 (unter 200 Mio. Dollar). Da deutsche Anleger hier nur vier Objekte neu erwarben, hat die größte Stadt der USA mit 261 Mio. Dollar das höchste Durchschnittsvolumen der drei Topstädte. Ohnehin sind die USA bei deutschen Immobilieninvestoren sehr begehrt: So wurden hier im vergangenen Jahr Investitionen im Wert von 3,9 Mrd. Dollar getätigt, eine Steigerung von 58 % gegenüber dem Vorjahr.

Trotz der Begehrtheit der USA als Standort für Immobilieninvestitionen, entfällt der größte Teil der grenzüberschreitenden Investments deutscher Akteure auf die heimische EMEA-Region. Hier lag das Investitionsvolumen im Jahr 2018 bei 13,6 Mrd. Dollar, der dritte Anstieg in Folge und fast eine Verdoppelung des Werts von 2015 (7,7 Mrd. Dollar). Die Region Asien-Pazifik kommt hingegen nur auf eine halbe Milliarde und liegt damit ungefähr auf dem 5-Jahresschnitt – hat aber im Vergleich zu 2016, als weniger als 200 Mio. US-Dollar investiert wurden, immerhin wieder zugelegt.

„Asien ist für viele deutsche Investoren nicht uninteressant, aber ein im Vergleich mit Europa hohes Preisniveau und die starke Konkurrenz regionaler Investoren macht es schwierig, passende Anlageprodukte zu finden“, erklärt Hela Hinrichs. (ahu)

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