Die Mutter aller Sachwerte

12.02.2019

Für adäquaten Wohnraum sollten Wirtschaft und Staat ressourcennutzend zusammenarbeiten, meint Christian Dannat, als Direktor & Prokurist der HNG Verwaltungs AG in Wiesbaden für den Vertrieb und das Marketing verantwortlich. Aber anstatt der Grundidee der sozialen Marktwirtschaft hinterher zu trauern, fängt die HNG schon mal an. In genau diesem Segment bietet sie ihren Anlegern lukrative, sozial verträgliche und krisensichere Immobilieninvestments. Und arbeitet erfolgreich mit Vertrieben, Bankern, Vermögensberatern, Maklerbüros, Vertriebsorganisationen und Ausschließlichkeitsvermittlern zusammen.

finanzwelt: Vor paar Wochen im Bundestag ging es um die nicht funktionierende Mietpreisbremse in Berlin. Zwar liegen wenige alte Mietverträge im Osten noch bis zu 50 % unter dem Durchschnitt, aber neue Mietverträge, vor allem in den angesagten Bezirken, sind fast 100 % teurer als der Mietdurchschnitt in Berlin. Inwiefern ist die Mietpreisbremse richtig durchdacht worden? Christian Dannat: Es gibt natürlich, wie so oft, zwei Seiten der Medaille: Ich kann nicht als jemand, der Bezüge von staatlicher Seite erhält, erwarten, in einer Top-Innenstadtlage von Berlin zu leben, am besten noch mit einer Top-Ausstattung. Auf der anderen Seite muss es aber auch bezahlbaren Wohnraum geben. Es wirken einfach sehr viele Faktoren auf die Märkte ein. Ein Beispiel: Derjenige, der selbst nur 300,-/400,- Euro Miete bezahlt, aber über Airbnb zusätzlich 1.000,- Euro einnimmt, freut sich natürlich über den kleinen Mietzins. Oder nehmen wir das teure, aber leerstehende Neubau-Apartment, weil der Investor gar nicht das Ziel hat, eine Miete zu erwirtschaften. Ob die Mietpreisbremse dann die Lösung ist, um all diese Faktoren auf einen Nenner zu bringen, wage ich zu bezweifeln. Aber eigentlich geht es nicht um die nicht funktionierende Mietpreisbremse, sondern eher um das nicht funktionierende Rentensystem und den nicht funktionierenden Markt für bezahlbaren Wohnraum. Etliche kommunale Wohnungsbestände wurden in den letzten Jahrzehnten an internationale Investoren und Spekulanten verscherbelt.

finanzwelt: Die Mietpreisbremse wurde in der Diskussion dafür verantwortlich gemacht, dass damit vielen privaten Wohnungsbauunternehmen die Motivation genommen wird, neue Wohnräume für den Mietermarkt zu bauen. Die wenigen neuen Wohnungen wären alle hochpreisig und würden nicht vermietet, sondern verkauft werden. Wie kann man denn Ihrer Meinung nach sozial verträglichen Neubau gestalten? Dannat: Es muss einen Mix zwischen Wirtschaft und Staat geben. Wir haben in Deutschland die Idee der sozialen Marktwirtschaft erfunden und sie hat sich auch jahrzehntelang bewährt. Aber die größte Bewährungsprobe steht ihr im Bereich der Wohnungsnot noch bevor. Ich brauche die Expertise von denjenigen, die bauen können, die wirtschaftlich denken, die kaufen und verkaufen können. Dazu gehört aber dann auch die Expertise und Sichtweise, die der Staat innehat. Das ist die, die den sozialen Gedanken trägt und auch tragen muss. Das kann ich nicht per Gesetz auf private Unternehmen abwälzen. Hier wird sich wirklich bemüht, allerdings könnten die Anreize noch sinnvoller gesetzt werden.

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