Demokratisierung der Sachwerte durch digitale Investments

28.06.2022

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Blockchain-Technologie und Digitalisierung haben bereits weite Teile der Finanzbranche revolutioniert. Auch im Sachwert-Segment kommen diese Entwicklungen an und tragen zur Demokratisierung bei. Attraktive Anlagen, die vielen privaten Kleinanlegern lange verschlossen waren, öffnen sich nun. Wo stehen wir gerade in diesem Prozess?

Der renommierte Raketenentwickler Bülent Altan hat in einem Interview mit finanzwelt mal ein typisch menschliches Gedankenmuster folgendermaßen beschrieben: „Wenn X heute möglich ist, sind es morgen X plus zehn Prozent.“ So gewaltig eine Innovation auch sein mag, viele Menschen können sich nur eine kleine Abweichung vom aktuellen Status quo vorstellen. Manche erinnern sich vielleicht noch an den Beginn der Computer-Ära oder an die Anfänge des Internet-Zeitalters. Zahlreiche Zeitzeugen hielten es damals für nettes Spielzeug. Heute hingegen wäre die Welt ohne das Web und den Rechner undenkbar. Auch in der Finanzindustrie finden bahnbrechende Veränderungen statt, z. B. die Einführung der Aktiengesellschaft im 17. Jahrhundert. Plötzlich konnten Unternehmen in kleine Anteile aufgeteilt und gehandelt werden.

Heute können wir uns die Finanzbranche ohne Aktien gar nicht mehr vorstellen. Werden wir bald dasselbe über digitale Investments in Sachwerte sagen? Einige Experten sehen in der Tokenisierung, also der Stückelung von realen Assets, riesiges Potenzial. So geht das Weltwirtschaftsforum davon aus, dass bis 2029 ein Wert von circa 10 Trill. USDollar mit Hilfe der Blockchain tokenisiert sein wird. In der Finanzindustrie bezeichnet Tokenisierung den Verbriefungsprozess von Besitzverhältnissen an bestimmten Werten. In der Praxis wurden bereits die verschiedensten Sachwerte tokenisiert – vom Kunstgemälde und Luxusuhren über Oldtimer- Autos bis zu Immobilien. Gerade letzteres hat in der Entwicklung beträchtlich an Fahrt aufgenommen.

Riesiges Potenzial im Immobilienbereich

„Das Potenzial dieser innovativen Art des Immobilieninvestments als groß zu beschreiben, erscheint untertrieben“, steht in einer Studie der Hamburg Commercial Bank (HCOB) und dem Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) an der Frankfurt School of Finance and Management. Denn der liquide Handel mit Immobilien-Tokens und die Vorteile der Blockchain-Technologie in der Automatisierung führen laut der Untersuchung von September 2021 zu einer bedeutenden Steigerung der Effizienz.

So ist mit der Tokenisierung von Immobilien laut Studie z. B. die Hoffnung verknüpft, dass zahlreiche Prozesse rund um Immobilienkauf und -verwaltung künftig mit Smart Contracts automatisiert werden. Grundsätzlich ermöglicht es die Blockchain, die Leistungs- und Geldflüsse zu synchronisieren. Das kann nach Angaben der Forscher bei einer tokenisierten Schuldverschreibung für die Finanzierung einer Immobilie die Zinszahlungen betreffen oder bei einer tokenisierten Immobilienbeteiligung die Mietzahlungen bzw. die Abrechnung der Nebenkosten. Trotz aller Hoffnungen und bisherigen Fortschritte steht nach Einschätzung der Forscher der Markt noch am Anfang und es wird Zeit brauchen, bis das regulatorische Umfeld für diese Tokens ausgereift ist. Ähnlich wie bei anderen auf der Blockchain-Technologie basierenden Vermögenswerten fehle es auch bei tokenisierten Immobilien noch am juristischen Fundament, das Emittenten und Vermögensmanagern Rechtssicherheit bietet, glaubt der Studienautor Dr. Cyrus de la Rubia. Gesetze müssten upgedatet werden, damit dezentrale Handelsplätze aufgebaut werden, über die verifizierte Unternehmen ihre Tokens frei handeln können. Die Studienautoren gehen allerdings fest davon aus: Der Tokenisierung-Trend wird den Immobilienmarkt nachhaltig verändern.

Tokenisierung nicht die einzige Variante

Dies ist allerdings nicht die einzige Variante eines digitalen Investments in Immobilien. So kooperieren die AS Unternehmensgruppe, GenoCrowd und die Raiffeisenbank im Hochtaunus, um Anlegern deutschlandweit schon mit kleineren Summen ein Investment in ihre persönlichen Wunschobjekte zu ermöglichen. Anleger erhalten dafür eine attraktive, feste Verzinsung und können sich außerdem über eine hohe Wachstumsrate freuen. Zudem profitieren die Investoren von der vollständigen Kostenfreiheit der Anlage sowie einer flexiblen und einfachen Umsetzung. Die Anlagesumme wird zu 100 % investiert. Dabei fallen keinerlei Abschluss- oder Vertriebskosten an. Über die Vermögensanlage entscheiden die Investoren über jedes verfügbare Endgerät, und der gesamte Investitionsprozess erfolgt komplett online. Die Anleger können somit transparent verfolgen, wofür die Gelder verwendet werden und sind gleichzeitig durch regelmäßige Statusmeldungen über Projektfortschritte informiert. „Die AS Unternehmensgruppe bietet damit, zusätzlich zum direkten Verkauf ihrer Projekte und Wohnungen, eine moderne Vermögensanlagemöglichkeit, mit der Privatanleger nun die Chance haben, in renditestarke Immobilienprojekte zu investieren, die bislang nur institutionellen Großanlegern vorbehalten waren“, so Andreas Schrobback, CEO der AS Unternehmensgruppe. „Die kurzen Laufzeiten, das niedrige Einstiegskapital sowie die hohen Renditemöglichkeiten verdeutlichen die Attraktivität als Geldanlage.“ (sh)