Cyberattacken im Zusammenhang mit PIM-Gold?

05.09.2019

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In letzter Zeit kam es zu mehreren mysteriösen Cyberattacken auf Medien, die kritisch über den Edelmetallhändler PIM Gold berichtet hatten. Gibt es hier einen Zusammenhang? Noch brisanter wird die Situation durch eine Razzia, die gestern in der Firma durchgeführt wurde. Ermittler haben Unterlagen und Vermögenswerte beschlagnahmt.

Mit sogenannten DDoS-Angriffen legten Hacker vorübergehend mindestens fünf Internetportale lahm, die negative Berichterstattung über PIM Gold gebracht hatten. Bei Angriffen dieser Art wird durch eine hohe Anzahl von Anfragen eine Überlastung des Servers erreicht. Gibt es eine Verbindung zu PIM Gold?

Wer tatsächlich hinter den Cyberoperationen steht, bleibt bisher noch unklar. Der Goldhändler bestritt gegenüber dem "Handelsblatt" jede Verbindung zu diesen Geschehnissen. "Es ist völlig absurd, PIM Gold mit den Angriffen in Verbindung zu bringen. Es handelt sich offensichtlich um einen erneuten Versuch, die Firma zu diskreditieren", zitiert die Zeitung einen Rechtsanwalt der Firma.

Razzia und schwere Anschuldigungen eines früheren Mitarbeiters

Das hessische Unternehmen hat derweil mit weiteren schweren Vorwürfen zu kämpfen. Gestern hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt das Büro des Edelmetallhändlers PIM Gold in Heusenstamm durchsucht, wie das Handelsblatt berichtet. Der unter Verdacht stehende geschäftsführende Gesellschafter der Firma kam in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: gewerbsmäßiger Betrug. Die Website von PIM Gold war heute Vormittag nicht aufrufbar.

Laut Handelsblatt hat die Staatsanwaltschaft bereits vor über einem Jahr die Ermittlungen gegen den 48-jährigen PIM-Gold-Chef aufgenommen. Bereits 2017 habe ein ehemaliger Mitarbeiter des Goldhändlers den Vorwurf erhoben, es seien über 1,5 Tonnen Kundengold nicht mehr auffindbar gewesen. PIM Gold stritt dies stets ab und präsentierte sich als Opfer einer "Schmutzkampagne". Nach Informationen des Handelsblattes hat das Unternehmen noch vor zwei Monaten verkündet, man sei überzeugt davon, dass die Vorwürfe bald im Sande verlaufen und das Verfahren eingestellt werde.

Ermittlungen dauern an

Damit lag das Unternehmen offensichtlich falsch. Der Staatsanwaltschaft zufolge dauere ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdacht an, und bei der Razzia am Mittwoch seien "Vermögenswerte zur Gewährleistung der Durchführung der gesetzlichen Einziehungsvorschriften gesichert" worden. (sh)