Renteninformationsplattform sinnvoll

15.03.2017

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Eine Studie im Auftrag von MLP zeigt, dass die Versicherer dem Aufbau einer Renteninformationsplattform fast ausnahmslos positiv gegenüber stehen. Die praktische Umsetzung wird jedoch durch die Vielzahl unterschiedlicher Produkte und durch Datenschutzbestimmungen erschwert.

Als Kompetenzpartner des unabhängigen Vereins "Deutsche Renten Information" (DRI) hat MLP Lebensversicherungsunternehmen zum Thema Renteninformationsplattform befragt. Durch ein solches digitales Angebot soll jedem Bürger die Möglichkeit gegeben werden, einen schnellen und einfachen Gesamtüberblick zu all seinen Altersvorsorgebezügen aus gesetzlicher und privater Rente zu erhalten. „Eine Renteninformationsplattform, wie sie die DRI entwickelt, liefert jedem das komplette Bild zur eigenen Altersvorsorge“, sagt Manfred Bauer, Mitglied des Vorstands beim Finanzdienstleister MLP. Da 94 Prozent der Versicherer das Vorhaben einer Renteninformationsplattform unterstützen, wird deutlich, dass auch von Seiten der Anbieter ein hoher Bedarf dafür besteht. Zudem sind sich alle Befragten einig, dass Bürger aufgrund der vielen, nicht aufeinander abgestimmten Einzelinformationen verschiedener Anbieter sich heute ohne professionelle Hilfe kaum ein eigenes Bild darüber machen können, wo sie mit ihrer Altersvorsorge stehen und was sie realistisch insgesamt im Rentenalter zu erwarten haben. Durch eine säulenübergreifende Renteninformationsplattform könne maßgeblich dazu beigetragen werden, dass Bürger ihre ergänzende Altersvorsorge aktiv angehen würden. „Die prinzipielle Bereitschaft der Branche ist gegeben, und das ist ein gutes Zeichen. Aber unsere Studie zeigt auch, dass es noch Herausforderungen für die weitere Entwicklung und anschließende Etablierung der Informationsplattform gibt“, sagt Manfred Bauer.

Herausforderungen bei der Einführung

Laut den Anbietern stellt die marktweit stark ausdifferenzierte Produktlandschaft eine große Herausforderung dar, wenn mit der Renteninformationsplattform eine aussagekräftige Vergleichbarkeit verschiedener Versicherungslösungen gegeben sein soll. Außerdem sind 90 Prozent der Versicherer der Meinung, dass es wichtig bzw. sehr wichtig ist, auch Fondssparpläne in der Plattform zu erfassen.

Die Beschaffung und Bereitstellung wären für jeden fünften Versicherer außerdem nur mit erhöhten Aufwand zu leisten. Besonders die Datenschutzanforderungen der Kunden würden eine Belastung darstellen. „Die Bereitschaft der befragten Versicherer, zu einer Lösung für mehr Rententransparenz in Deutschland beizutragen, ist begrüßenswert. Das ist ein wichtiges Signal von den Anbietern“, sagt Prof. Dr. Andreas Hackethal von der Deutschen Renten Information. „Unterstützung für eine säulenübergreifende Renteninformationsplattform spüren wir mehr denn je auch von Politik und Verbraucherschutz.“ (ahu)

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