„Wir sind keine Freunde von Probezeiten“

04.09.2023

Rolf Schünemann ist Vorstandsvorsitzender der BCA - Foto: © BCA AG

Wenn die BCA AG und die VEMA zusammenarbeiten, schlägt das in der Branche natürlich hohe Wellen. Es ist DIE News schlechthin. Rolf Schünemann, Vorstandsvorsitzender der BCA AG, beantwortet finanzwelt-Redakteurin Maria Leladze einige Fragen zur Zusammenarbeit im Online-Interview.

finanzwelt: Herr Schünemann, noch einmal herzlichen Glückwunsch zur Kooperation! Wann kam die Idee dafür in Diskussionen das erste Mal auf?

 Rolf Schünemann: Zunächst ist festzuhalten, dass sich die handelnden Personen der VEMA und der BCA bereits seit vielen Jahren kennen und schätzen. Dementsprechend findet seit geraumer Zeit ein guter und anlassbezogener Austausch über das Markt- und Branchengeschehen statt. Ein erstes Gespräch bzw. erste Überlegungen zu möglichen Kooperationsthemen dürfte es vor ca. einem Jahr gegeben haben.

 finanzwelt: Ist diese Kooperation vorerst befristet und auf „Probe“ oder wurden die einzelnen Bausteine bereits für eine langfristige Zusammenarbeit festgelegt?

Schünemann: Wenn wir von der BCA AG eine Zusammenarbeit anstreben, dann prüfen wir im Vorfeld nicht nur umfassend den wirtschaftlichen Mehrwert der Kooperation für unsere Maklerpartner und uns. Vielmehr schauen wir auch, ob die vorhandenen Eigenschaften wie unternehmerische Ausrichtung, Geschäftsmodell, Werte bzw. Unternehmensphilosophie des Kooperationspartners verbindlich und langfristig zueinander passen. Und klar ist, dass VEMA und BCA die gleiche Philosophie einer optimalen, ganzheitlichen Maklerbetreuung vertreten und sich dafür einsetzen.

Wir sind also keine Freunde von Probezeiten. Vielmehr sind wir Befürworter eines agilen Prozessverlaufs. Das heißt, wenn beide Seiten nach einer gewissen Zeit in einzelnen Punkten Anpassungsbedarf feststellen, dann werden die Bausteine natürlich entsprechend nachjustiert.

 finanzwelt: Wie sehen die langfristigen Pläne aus?

 Schünemann: Langfristige Pläne müssen zunächst mit einem optimalen Start beginnen. Demzufolge ist dies unser erster wichtiger Schritt für eine dauerhaft gute Zusammenarbeit. Und daran arbeiten wir gerade sehr aktiv. Denn durch die strategische Kooperation und den gezielten Zugriff auf die jeweiligen Anwendungen wird das Qualitätsangebot für die unabhängige Versicherungs- und Investmentberatung in Deutschland erweitert und gesichert. Insgesamt sprechen wir bei VEMA und BCA von mehr als 10.000 Partnern, denen die jeweiligen Lösungen wechselseitig zur Verfügung gestellt werden. Es wird also ein gewinnbringendes Zusammenspiel zwischen VEMA und BCA geben, mit dem Ergebnis, dass für die beteiligten Maklerunternehmen ein schöner Zusatznutzen geschaffen wird. Im weiteren Schritt werden wir uns dann über weitere Möglichkeiten mit der VEMA unterhalten, aber zunächst steht der Start im Mittelpunkt unserer Aktivitäten.

 finanzwelt: Wie profitieren die Kunden von einer solchen Kooperation?

Schünemann: VEMA Partnern steht das Investmentangebot der BCA AG und der BfV AG zur Verfügung. Angefangen von den digitalen und ESG-konformen Beratungs- und Depoteröffnungsstrecken, dem Vermögensverwaltungsangebot PRIVATE INVESTING inkl. eigener White-Label-Lösungen, dem Depot-Reporting, dem Zugang zu allen relevanten Depotbanken, dem Investment-Shop, den Leistungsbausteinen unseres Haftungsdaches und vielem mehr. Umgekehrt können BCA-Maklerpartner, die die Beitrittsvoraussetzungen der VEMA erfüllen, von einem ausgewählten Leistungsangebot der VEMA profitieren, wie z.B. den starken eigenen Deckungskonzepten.

 finanzwelt: Warum ist gerade jetzt der Zeitpunkt, sich für eine solche Kooperation zu entschließen? (Anmerkung: Liegt es an der sinkenden Vermittlerzahl?)

 Schünemann: Unsere Branche steht unter dem Einfluss der zentralen Veränderungstreiber Digitalisierung, Demografie, Regulierung und Kosten-/Margendruck. Diese Punkte wirken sich maßgeblich auf die Transformation und Veränderung des Finanz- und Versicherungsvermittlermarktes aus. In der Folge spüren wir eine hohe Konsolidierungsdynamik in der Branche. Damit meinen wir nicht nur die aktuellen M&A-Aktivitäten in der Maklerdienstleistungsbranche. Vielmehr suchen viele Makler aus wirtschaftlichem Effizienzdruck verstärkt die Zusammenarbeit mit wenigen leistungsstarken Maklerdienstleistern wie Pools oder Maklerverbünden.

 Insofern ist der Zeitpunkt für die Kooperation zwischen VEMA und BCA richtig und wichtig. Unter Berücksichtigung und gegenseitiger Wertschätzung der individuellen Unternehmensinteressen werden die bereits beschriebenen Leistungsbausteine gegenseitig zur Verfügung gestellt. Dies mit dem Ziel, die Servicequalität und den Erfolg der jeweiligen Geschäftspartner zu stärken.

Vielen Dank für das Interview!

(ml)