Wir räumen mit neun Irrtümern rund um die Klassiker-Versicherung auf

21.10.2022

Foto: © Sabrina Henkel

Oldtimer gelten als wichtiges Kulturgut auf deutschen Straßen. Wenn sich die beräderten Senioren mit lautem Motorenschnurren schon auf hunderte Meter ankündigen, schlagen die Herzen vieler Passanten höher. Nicht zuletzt, weil mit den schmucken Automobilen besondere Erinnerungen – auch aus eigenen Kindheitstagen – verknüpft werden.

Es wundert nicht, dass sich die sogenannte „Oldtimerei“ einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Einer Studie* zufolge, lösen Oldtimer bei 43 % der Befragten positive Emotionen aus und 17 % würden gerne einen Oldtimer besitzen. Der Bestand an Oldtimern auf deutschen Straßen wächst jährlich – in den vergangenen zehn Jahren hat er sich mit zuletzt deutlich über 800.000 Fahrzeugen mehr als verdoppelt. Da immer mehr Automobile das stolze Alter von 30 Jahren erreichen – der Qualitätsarbeit der Automobilindustrie des letzten Jahrhunderts zum Dank – sinken deren Anschaffungskosten und immer mehr Menschen haben die Möglichkeit, ihre vierrädrige Leidenschaft auszuleben.

Wie auch bei neueren Automobilen, müssen Oldtimer über mindestens eine Haftpflichtversicherung verfügen, um auf deutschen Straßen unterwegs zu sein. Aufgrund der teils sehr hohen Werte der Fahrzeuge, sind überdies Teil- oder Vollkasko oder sogenannte „All Risk-Deckungen“ empfehlenswert. Oldtimerbesitzer haben die Wahl, ob sie ihr Fahrzeug in einem normalen Kfz-Tarif absichern oder auf eine spezielle Klassiker-Versicherung zugreifen.

Grundsätzlich gilt, dass Klassiker-Versicherungen günstiger sind als normale Kfz-Versicherungen, da die Versicherer davon ausgehen, dass Oldtimer-Fans mit ihren Autos besonders vorsichtig umgehen und sie nur zu besonderen Anlässen fahren. So sinkt für die Anbieter das Risiko eines Unfalls und einhergehend auch die Kosten. Ein weiterer Vorteil der Oldtimer-Versicherung ist bei vielen Anbietern der Verzicht auf die Schadenfreiheitsklasse. Wenn es diese nicht gibt, werden Kunden nach einem Schadenfall nicht automatisch hochgestuft. Auch sogenannte Typ- und Regionalklassen spielen bei einigen Anbietern keine Rolle. Trotz dieser klaren Vorteile für eine Klassiker- oder Oldtimer-Versicherung gibt es Fahrzeughalter, die dem Thema skeptisch gegenüberstehen oder die Versicherungsmöglichkeiten aufgrund von Fehlinformationen sogar gänzlich ablehnen. Diese Personen wollen wir aufklären und räumen nachfolgend mit den gängigsten Irrtümern auf.

Irrtum #1: Nur, wer ein normales Kfz als Erstauto besitzt, kann seinen Klassiker über eine Oldtimer-Versicherung absichern.

Zugegeben, bis vor kurzem war dies kein Irrtum, sondern eine Tatsache. Doch der Versicherungsmarkt entwickelt sich weiter und somit gibt es seit kurzem Produkte, bei denen ein Erstauto nicht notwendig ist, sondern der Klassiker auch als einziges Fahrzeug eine Klassiker-Versicherung erhalten kann.

Irrtum #2: Versicherungen für Oldtimer gibt es nur bei geringer Laufleistung.

Eine geringe Laufleistung – sofern diese im Rahmen des Vertragsabschlusses berücksichtigt wird – führt in der Regel zu einem günstigeren Versicherungstarif und ist daher, wenn es zur Lebenssituation passt, empfehlenswert. Doch auch für Vielfahrer gibt es mittlerweile Versicherungen, bei denen keine Kilometerbegrenzung besteht.

Irrtum #3: Ein Fahrzeug darf im Rahmen einer Klassiker-Versicherung nicht als Alltagsfahrzeug genutzt werden.

Auch dies fällt in die Rubrik „Es war einmal“. Der Klassiker kann mittlerweile bei einigen Anbietern durchaus als Alltagsfahrzeug genutzt werden.

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