Verkehrte Welt? - Zinserhöhung in Tschechien

07.02.2020

Tschechiens Hauptstadt Prag / Foto: © Kennymax - stock.adobe.com

Überall in Europa dümpeln die Zinsen vor sich hin. Wir verharren im Zinstief. Das stimmt misslich, insbesondere die Sparer. Die tschechische Zentralbank Czech National Bank hat nun die Zinsen angehoben. Allerdings wurden die Zinsen bereits im vergangenen Jahr angehoben.

Die Zentralbank teilte gestern mit, dass der Zins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent ansteigt. Nach Bekanntwerden der Anhebung legte die tschechische Krone gegenüber US-Dollar und dem Euro zeitweise deutlich zu. Was steckt dahinter?

Mit der Erhöhung will die Notenbank ihrem Ziel, Preisstabilität zu gewährleisten, näherkommen. Denn zuletzt betrug die Inflation 3,2 Prozent. Deutlich mehr als in anderen europäischen Staaten und über dem Inflationsziel von 2,0 Prozent. Ein Aspekt, der eigentlich gegen höhere Zinsen sprechen würde, ist das sich verlangsamende Wachstum bei unseren östlichen Nachbarn. Nach offiziellen Daten ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresvergleich vergleichsweise „nur“ um 2,5 Prozent gestiegen. Dennoch scheint der Primat der Geldstabilität oberste Priorität bei den Währungshütern in Prag zu haben. (ah)