Unheil kommt oft

14.04.2022

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Sie ist quasi eine Pflichtversicherung, doch noch immer scheuen viele Bundesbürger einen Abschluss. Der würde sie dabei nur wenig Geld kosten. Längst nicht jeder Haushalt verfügt über eine private Haftpflichtversicherung. Wie kann das sein? Zu erklären ist das eigentlich nur mir Beratungsversagen. Und das kann im Ernstfall Existenzen ruinieren.

Obwohl sie zu den essenziellen Versicherungen zählt, hat immer noch jeder Fünfte in Deutschland keine PHV. Das ergab eine repräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag von CHECK24. Das ist nicht nur Nachlässigkeit, das ist schlichtweg Dummheit. Denn wer einem anderen einen Schaden zufügt, kann dadurch – rein finanziell betrachtet – schnell zum Pflegefall werden. Es droht die finanzielle Katastrophe, und nicht ohne Grund wird auf italienischen Skipisten seit dem vergangenen Sommer der Nachweis eines entsprechenden Versicherungsschutzes verlangt. „Die Privathaftpflicht gilt unter Experten als Pflichtversicherung, um sich gegen existenzbedrohende Folgen durch hohe Schadenansprüche abzusichern“, sagt denn auch Stefan Ganslmaier, Produktmanager Sachversicherung bei der Bayerischen. „Die Privathaftpflicht bietet aufgrund ihrer Wichtigkeit und der in der Regel recht niedrigen Preise durchaus sehr gutes Cross-Selling-Potenzial.“

Wer als Versicherer eine sehr gute und günstige Haftpflicht habe, schaffe es leichter, bei Kunden auch mit anderen Produkten zu überzeugen. Daher habe die Bayerische beispielsweise seit geraumer Zeit eine nachhaltige Privathaftpflichtversicherung im Portfolio. Auch Bernhard Däubler, Leiter Privatkunden Absicherung der Württembergischen Versicherung sagt: „Die Privathaftpflichtversicherung ist traditionell neben der Kraftfahrtversicherung eine Einstiegssparte. Als wichtigstes privates Versicherungsprodukt ist sie für jede Erwachsene und jeden Erwachsenen ein Muss. Wer anderen einen Schaden zufüge, hafte dafür laut Gesetz – auch bei versehentlichen, also leicht fahrlässig verursachten Schäden. Niemand sei davor geschützt. Das tägliche Leben biete eine Vielzahl von Gefahren. Und niemand könne sich dem Risiko entziehen, selbst einen Schaden zu verursachen – ob im Verkehr als Radfahrerin oder Radfahrer, Fußgängerin oder Fußgänger, in der Freizeit oder beim Sport, als Mieterin oder Mieter, Eltern oder Großeltern. Üblicherweise ist die Privathaftpflicht deshalb auch die erste eigene Versicherung für junge Menschen, die im Leben mit Berufsstart und der ersten eigenen Wohnung auf eigenen Beinen stehen wollen. Es gibt aber auch die andere, die dunkle Seite.

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