UBS AM: Auswirkungen aktueller Ereignisse auf die Asset Allocation

09.03.2022

Evan Brown, Leiter Mulit-Asset Stategy UBS Asset Management / Foto: © UBS AM

UBS Asset Management hat heute den aktuellen Macro Monthly März-Report veröffentlicht. Die Vermögensverwaltung hat zudem ein Statement zu Effekten, die der Russland-Ukraine-Krieg an den Finanzmärkten auslöst, abgegeben. Evan Brown, Leiter Mulit-Asset Stategy UBS Asset Management, äußert darin seine Einschätzung zu den Auswirkungen auf die Asset Allocation:

„Russlands Krieg gegen die Ukraine liefert einen weiteren Grund für Volatilität an den Finanzmärkten. Mit der zunehmenden Invasion Russlands driftet die Verteilung der Wirtschafts- und Marktergebnisse weiter auseinander und die Schieflage wird immer gravierender. ‚Man sollte aber nicht die wirtschaftliche Lage vor der Invasion vergessen‘, gibt Evan Brown, UBS AM, zu bedenken und konkretisiert: ‚Die Arbeitsmarktdaten der USA haben sich rapide verbessert, der europäische Dienstleistungssektor war auf gutem Weg der Erholung und in China waren die geld- und finanzpolitischen Anreize im Begriff, die Anzeichen für eine Stabilisierung der heimischen Wirtschaft zu verstärken. Aus unserer Sicht sind diese Grundlagen weiterhin intakt.‘

Steigende Energiepreise lösen keine Inflationsspirale aus

Der Krieg bedroht das Wirtschaftswachstum vor allem über höhere Energiepreise. Selbst ein größerer Sprung bei den Öl- und/oder Gaspreisen sollte allerdings keine nachhaltige Inflationsspirale in Gang setzen. Wahrscheinlicher wäre ein verlangsamtes Wachstum und in der Folge eine geringere Inflation.

Einen entscheidenden Einfluss auf die Märkte wird das Verhalten der Notenbanken haben. Die Europäische Zentralbank dürfte kurzfristig eher zögerlich sein beim Zurücknehmen der geldpolitischen Anreize. Die Straffungspläne der US-Notenbank hingegen sollten durch die gegenwärtige Krise weniger betroffen sein. Eine globale Rezession scheint äußerst unwahrscheinlich, vielmehr ist aufgrund der guten wirtschaftlichen Basis zu Jahresanfang ein weiteres Jahr mit einem Wachstum über dem Trend zu erwarten.

Auswirkung auf die Asset Allocation

Drei Grundsätze sieht Brown derzeit entscheidend für Asset-Allocation-Strategien. Erstens sollten stets genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen, um das Risiko zu erhöhen, wenn Aktien oder Kredittitel nach unten übertreiben. ‚Zweitens halten wir an unseren Absicherungspositionen fest oder stocken sie sogar auf‘, sagt Brown und ergänzt: ‚Wir haben unsere US-Dollar-Positionen erhöht und bevorzugen weiterhin Energieaktien und Rohstoffe. Energieaktien werden mit einer klaren Risikoprämie gehandelt, die sich sogar noch vergrößern könnte, wenn der Krieg zu Angebotsstörungen führt.‘ Drittens hält Brown eine Rotation in Märkte, die aktuell ein attraktiveres Risiko-Chancen-Profil bieten, für zielführend: ‚Wir haben unser Übergewicht in europäischen Aktien etwas reduziert, dafür sind wir optimistischer für chinesische Aktien. Unserer Ansicht nach sind die Erwartungen der Investoren an das chinesische Gewinnwachstum zu pessimistisch.‘“

Den aktuellen Macro Monthly März- Report finden Sie hier. (lb)