Tricks für erfolgreiche Vorträge

26.08.2021

Roger Rankel/ Foto: © Roger Rankel

Viele finanzwelt-Leser bekleiden Führungspositionen und halten regelmäßig Präsentationen oder Vorträge. Dabei geht es nicht nur um Inhalt, sondern auch um Form und das Wie: Wie trage ich vor? Wie wirke ich? Exklusiv für finanzwelt verrät der Speaker des Jahres, Roger Rankel, seine Profi-Geheimnisse für einen erfolgreichen Auftritt. Hier Teil 1 der neuen finanzwelt-Serie.

Zeit-Management mit System: Die Häppchen-Methode

In der Vorbereitung Ihres Vortrages sollten Sie den Zeitplan Ihren Inhalten anpassen. Ist z. B. Ihre Vortragszeit 30 Minuten, würde es sich ergeben, dass Sie fünf Hauptthemen vortragen und jedes Thema mit fünf Minuten ansetzen. Damit brauchen Sie für den reinen Inhalt Ihres Vortrages 25 Minuten. Die verbleibenden fünf Minuten sind für die An- und Abmoderation, Einleitung und Ausleitung sowie für ein bis zwei sogenannte Exkurse. Das kann ein „Thema im Thema“ sein oder auch mal etwas „außerhalb des Themas“, das Ihre Präsentation aufhübscht. Am besten haben Sie eine Uhr irgendwo dort aufgestellt, wo Sie gut hinsehen können, aber keiner der Zuhörer mitbekommt, dass Sie hin und wieder auf die Uhr schauen. Wenn Sie sich nun an den fünf „Häppchen“ à fünf Minuten orientieren, kann es also nicht passieren, dass sie viel zu früh fertig sind oder – und das wäre wirklich ungut – Ihren Vortrag maßlos überziehen. Darüber hinaus bekommt mit dieser Häppchen-Methode jedes Thema den gleichen Zeitblock und damit grundsätzlich die gleiche Gewichtung. Aus Zuhörersicht wirkt das klar und strukturiert. Möchten Sie eines der Themen besonders herausstellen, machen Sie das idealerweise nicht, indem Sie diesen Punkt länger vortragen. Stattdessen setzen Sie ihn dramaturgisch ganz anders in Szene – siehe Tipp 2.

Merkwürdige Dramaturgie

Gut wäre es, wenn Sie jedes einzelne Thema von einem anderen Standpunkt aus vortragen. Zur Einleitung stehen Sie in der Bühnenmitte bzw. im Zentrum von Ihrem Vortragsbereich. Den ersten Punkt präsentieren Sie dann von der linken Seite aus, den zweiten Punkt von der rechten Seite. Beim dritten Punkt sind Sie im Publikum und so weiter. Die Zusammenfassung liefern Sie dann wieder von Ihrem Ausgangspunkt aus. Somit bekommt jedes Thema eine räumliche Zuordnung und ist dadurch für die Zuhörer merk-würdig. Darüber hinaus vermeiden Sie somit unnötiges Umhergehen. Einmal mehr bekommt Ihr Vortrag eine schöne Struktur. Mit dieser Choreographie fällt es Ihnen leichter Witz, Charme und Eloquenz einzubauen. Im Automobilbau gibt es den Satz: „Der Lack hält nicht, wenn die Grundierung nicht stimmt“. Alles was einen Vortrag aufpeppt, braucht natürlich eine gute Grundlage.

Zur Person

Roger Rankel ist von der Tübinger Rhetorik Akademie zum Speaker des Jahres gewählt worden. Jährlich hält er rund 150 Vorträge vor über 30.000 Zuhörern. Sein Online-Kurs „Kundengewinnung mit System“ ist einer der erfolgreichsten im deutschsprachigen Raum. Seine Bücher werden Bestseller und als der Verkaufstrainer der Finanzdienstleister gehört er zu den Besten seines Fachs.

Autor: Roger Rankel www.roger-rankel.de