Solarenergie für den Klimaschutz

03.05.2021

Thorsten Eitle, Gründer und Chief Sales Officer hep global GmbH / Foto: © hep global GmbH

Im Pariser Klimaschutzabkommen wurde die Begrenzung der Erderwärmung auf möglichst unter 1,5 Grad beschlossen. Fossile Energien sollen ergänzt bzw. ersetzt werden. Die Solarkraft hat wohl das größte Potenzial. finanzwelt sprach zur Notwendigkeit des Klimaschutzes und der Unternehmensstrategie mit Thorsten Eitle, Gründer und Chief Sales Officer hep global GmbH.

finanzwelt: Herr Eitle, Klimaschutz ist ein Megathema. Kein Projekt, das sich in Windeseile wirkungsvoll umsetzen lässt. Im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen trat Anfang 2021 die jüngste Novelle des Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG) in Kraft. Wie beurteilen Sie diese? Thorsten Eitle» Laut Bundesministerium sendet die EEG 2021 ein klares, unmissverständliches Signal für mehr Klimaschutz und mehr erneuerbare Energien. Grundsätzlich ist das eine gute Botschaft. Doch es muss wahrscheinlich zumindest in Teilen in Frage gestellt werden, ob die Reform, die mit ihr verknüpfte Erwartungshaltung, überhaupt erfüllen kann. Nach meinem Dafürhalten bleiben einige wichtige Aspekte letztlich unbeantwortet. So beispielsweise die komplexe Thematik der Altanlagen, deren Förderung inzwischen ausgelaufen ist. Andere Einigungen, wie die Festlegung der Höchstgrenze für Solarparks in den EEG-Ausschreibungen von zehn auf 20 Megawatt, sind hingegen zu begrüßen. Dennoch: Wir müssen den eingeschlagenen Weg der Energiewende weitergehen – energischer und konsequenter, um unserem Anspruch des verbesserten Klimaschutzes gerecht zu werden. finanzwelt: Klimaschutz macht auch vor Corona nicht halt. Gleichwohl harren wir im Frühjahr 2021 zumindest hierzulande im Lockdown. Hat denn die Krise einen nennenswerten Einfluss auf Ihre Photovoltaikanlagen? Eitle» Unser Geschäftsmodell ist, wenn man das so pauschal sagen kann, ziemlich krisenresistent. Wir können keinen Nachfrageknick nach Strom feststellen und bei den Solarparks, die am Netz sind, gab es keinerlei Einflüsse. In der Projektentwicklung in den Vereinigten Staaten sehen wir uns in der glücklichen Lage, sogar tendenziell profitiert zu haben. Das wiederum liegt darin begründet, dass wir einiges opportunistisch zukaufen konnten. Insofern ein mehr als zufriedenstellendes (Zwischen-)Resümee. finanzwelt: Eine Klima- und Energiewende ist nur global umzusetzen. Zu Ihren Zielmärkten gehören in vorderster Front die USA. Warum ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten so attraktiv? Eitle» US-Präsident Joe Biden hatte bereits im Wahlkampf eine enorme Summe an Förderungen für den Klimaschutz in Aussicht gestellt. Sein Ziel ist eine zu 100 % emissionsfreie Industrie bis spätestens 2050. Es gebe keine größere Herausforderung für sein Land und die Welt als den Umweltschutz. Die Vereinigten Staaten befinden sich aktuell auf dem zweiten Platz der Top-Solarmärkte weltweit. Kennzeichnend ist dabei, dass die Entscheidungshoheit bezüglich der Energiepolitik auf Bundesstaaten-Ebene liegt. Ausdruck der steigenden Bedeutung von Solarkraft ist, dass immer mehr US-Konzerne ihren Strom privat von Solarkraftwerken beziehen. Es ist nur konsequent, dass wir vor Ort Präsenz zeigen. finanzwelt: Welche Pläne verfolgen Sie in Übersee? Eitle» Um in den Vereinigten Staaten nachhaltig erfolgreich zu sein, haben wir einerseits das erklärte Ziel strategischer Partnerschaften und halten andererseits auch Ausschau nach potenziellen Übernahmekandidaten. So haben wir beispielsweise im vergangenen Jahr den Projektentwickler Peak Clean Energy übernommen. Auch die Mehrheitsbeteiligung am Solarunternehmen ReNew Petra passt zu dieser unternehmenspolitischen Stoßrichtung. Zusätzlich stärkt die Projektentwicklungsvereinbarung mit Solops die nordamerikanische Strategie.

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