Razzia bei Wölbern Invest – Schulte in U-Haft

23.09.2013

*Heinrich Maria Schulte, Inhaber und Chef des Hamburger Emissionshauses Wölbern Invest KG, ist am Montag (23.09.2013) verhaftet worden. Dies meldet „manager magazin online" unter Berufung auf die Hamburger Staatsanwaltschaft. „finanzwelt" ging der Meldung nach.*

(fw/kb) Laut „manager magazin online" wird Schulte gewerbsmäßige Untreue in mehr als 300 Fällen vorgeworfen. Die Verhaftung erfolgte wegen Fluchtgefahr, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem Online-Magazin. Zudem seien die Geschäftsräume von Wölbern Invest sowie Schultes Wohnräume durchsucht worden. Den Angaben der Behörde zufolge soll der Chef des Emissionshauses 137 Millionen Euro aus Immobilienfonds von Wölbern Invest unrechtmäßig abgezweigt haben. In Höhe von 37 Millionen Euro soll er sich dabei persönlich bereichert haben.

Gegenüber „finanzwelt" bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hamburg die Meldung. Demnach wird Schulte gewerbsmäßige Untreue in 318 Fällen vorgeworfen. Fluchtgefahr bestünde aufgrund der hohen Straferwartung und wegen Schultes Kontakten ins Ausland. Bei den Durchsuchungen, unter anderem in Schultes Haus auf Sylt, wurden laut Staatsanwaltschaft rund 100 Kartons mit Geschäftsunterlagen beschlagnahmt. Bei Wölbern Invest war bisher niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Bereits im April war bekannt geworden, dass der Verband Geschlossene Fonds (VGF, heute bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen) ein Ausschlussverfahren gegen Wölbern Invest in Gang gesetzt hatte. Dabei ging es unter anderem um den Verdacht, das Emissionshaus könnte im Jahr 2011 Gelder aus Immobilienfonds zweckentfremdet haben. Anfang Juli teilte der VGF seinen Mitgliedern dann mit, dass Wölbern Invest den Verband spätestens zum 31. Dezember 2013 verlassen werde.

Wölbern Invest hat nach eigenen Angaben seit 1993 97 Fonds mit einem Investitionsvolumen von 3,8 Milliarden Euro initiiert.

www.woelbern-invest.de