Raus aus dem Euro

14.02.2017

Gottfried Urban, Vorstand Bayerische Vermögen / Foto: © Bayerische Vermögen

Das Jahr 2017 wird ein weiteres Jahr mit reichlich politischen Risiken werden. In Holland, Frankreich und Deutschland stehen Wahlen an, bei denen die Nationalisten und EU-Gegner deutlich an Einfluss gewinnen dürften. Auch der Schuldenstreit der EU mit Griechenland ist wieder aufgeflammt. Sollte man zur Risikostreuung Vermögensteile in fremde Währungen umschichten?

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass weitere EU-Mitglieder dem britischen Vorbild folgen werden. Doch allein schon die Gedankenspiele über einen möglichen Austritt könnten die betreffenden Länder politisch destabilisieren. Neuen Zündstoff sehen Marktakteure in Griechenland. Die nahenden Rückzahlungsfristen und der Streit um ein aktuelles Hilfspaket haben die Zinsen für zweijährige Staatsanleihen auf zehn Prozent klettern lassen.

Franken und Schweden-Krone sind schon zu teuer

Für viele Anleger ist die wahrscheinlich weiter steigende Schuldenlast und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Euroraum der Anlass, Geld in anderen Währungen zu parken. Relativ überbewertete Währungen sind in der Schweiz, Norwegen und Dänemark zu finden. Das stellt für diese Länder ein Problem dar. Die Zinsen dort sind aufgrund des Kapitalzustroms teils weit im Minus. Doch das schreckt die Anleger auf der Suche nach Sicherheit nicht. Devisen von Ländern mit geringer Verschuldung sind als Krisenwährung gefragt.

Taugt auch der US-Dollar als Währungsalternative? Die Prognosen für die kommenden zwölf Monate gehen weiter als je zuvor auseinander. Die Deutsche Bank ist sehr optimistisch und erwartet eine weitere Aufwertung des Greenbacks um mehr als zehn Prozent. Die Gegenposition - eine Aufwertung des Euro - vertritt das amerikanische Investmenthaus JPMorgan. Beide Institute legen verschiedene Szenarien zugrunde.

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