Physisches Gold vs. ETCs: Was ist die beste Wahl für Ihr Portfolio?

12.08.2024

Bild: Physisches Gold – eine beliebte Anlageform. / Foto: © LensPulse via pixabay.com

Vor allem in Krisenzeiten wollen Anleger ihr Kapital sicher wissen. Schwächelt die Börse oder kommt es aufgrund von politischen Ereignissen zu Turbulenzen, flüchten sich viele Anleger in sicherere Anlageformen als Aktien und andere Börsenprodukte. Gold ist hier oft die Anlageform der Wahl. Hier erfahren Sie, warum, und ob es besser ist, in physisches Gold oder einen ETC zu investieren.

Investieren in Gold: Darum lohnt es sich

In Krisenzeiten ist das Kaufen von Gold bei Anlegern sehr beliebt. Sie sehen darin eine stabile Anlageform, und das nicht ohne Grund. Im Gegensatz zu Aktien, die einen Nennwert in Form eines bestimmten Geldbetrages haben, hat Gold einen inhärenten Wert. Selbst wenn alles Geld der Welt morgen nichts mehr wert ist (Stichwort: Hyperinflation), hat physisches Gold immer noch seinen intrinsischen Wert.

Und selbst wenn man nicht von einem solch pessimistischen Szenario einer Hyperinflation ausgeht, lohnt sich die Investition in Gold auch aus anderen Gründen: Es kann Stabilität ins Portfolio bringen und Kapitalschwankungen ausgleichen, wenn es auf den Märkten doch einmal turbulent zugeht.

Lieber in physisches Gold investieren oder indirekt über einen ETC?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es ist eher eine Frage des Typs, da beide Investitionsformen sich sehr ähnlich sind.

Anleger, die eine physische Sicherheit wollen, weil sie ihr Kapital auch in absoluten Krisenzeiten bei einer Hyperinflation sichern wollen, investieren lieber direkt in physisches Gold, da es einfacher zugänglich ist. Die Goldbarren (oder Münzen) werden an einem sicheren Ort in der Nähe verwahrt – meist bei einer Bank oder einem gesicherten Depot – und sind dem Anleger dort jederzeit zugänglich.

Bei der indirekten Investition in einen Gold-ETC (Exchange Traded Commodities) wird zwar auch in physisches Gold investiert auf das der Anleger jederzeit physischen Anspruch hat, jedoch benötigt die Abwicklung der Auslieferung etwas Zeit.

Die beiden Anlageformen – physisches Gold und Gold-ETC – sind sich also sehr ähnlich, nur bei Verwahrung und Logistik im Fall der Auslieferung ergeben sich Unterschiede. Die Investition in physisches Gold oder ETCs lohnt sich für Anleger, die:

  • Kurze oder lange Zeit in Gold investieren wollen
  • Gold als Notzahlungsmittel in Krisenzeiten besitzen möchten
  • Wert auf physische Anlageklassen legen (z.B. auch in Form von Goldschmuck, Münzen, etc.)

Welche Vorteile hat die Investition in physisches Gold oder einen Gold-ETC gegenüber Aktien von Goldabbau-Unternehmen?

Die Investition in Anlagemetalle – egal ob physisches Gold oder Gold-ETC – hat vor allem steuerliche Vorteile für Anleger: Wer Gold kauft und dieses mindestens ein Jahr lang im Besitz hat (es also nicht verkauft), muss auf den Gewinn keine Steuern zahlen, wenn er es nach mehr als 12 Monaten verkauft. Wird es innerhalb der ersten 12 Monate verkauft, müssen erst ab einem Gewinn von 600 Euro Steuern entrichtet werden. Das gilt auch für Gold-ETCs, da diese wie physisches Gold behandelt werden.

Bei der Investition in Aktien von Goldabbau-Unternehmen profitiert man zwar auch von einem steigenden Goldkurs, hat jedoch keine Steuervorteile. Dort wird die Abgeltungs- bzw. Kapitalertragssteuer in Höhe von 25 % sofort fällig, wenn man die Aktien oder Anteile davon verkauft.

Wichtig zu wissen: Anleger sollten bei der Auswahl eines Gold-ETCs unbedingt darauf achten, dass dieser ausschließlich in physisches Gold investiert und nicht auch in Aktien, da ansonsten die Kapitalertragssteuer fällig wird.

Fazit: Investieren in Gold lohnt sich – die Form ist Geschmackssache

Die Investition in Gold ist eine gute Möglichkeit, das Portfolio auf Krisenstabilität zu trimmen, da Gold traditionell als Kriseninvestition sehr beliebt ist. Treten diese Krisenzeiten ein, steigt der Goldpreis, was Anlegern einen hohen Gewinn verschaffen kann. Außerdem kann in Zeiten von Hyperinflation Gold auch als Krisenwährung genutzt werden, weshalb sich manche Anleger einen physischen Vorrat anlegen.

Ob in physisches Gold oder indirekt in einen Gold-ETC investiert wird, ist für die meisten Anleger zweitrangig, denn in beiden Fällen haben sie Anspruch auf den physischen Besitz des Goldes.

Wer direkt investiert, muss sich selbst um die Verwahrung kümmern sowie Depotgebühren dafür bezahlen. Bei der Investition in einen Gold-ETC sind diese Gebühren schon in die Fond-Gebühren miteingerechnet, jedoch kann es einige Zeit dauern bis das physische Gold beim Anleger angeliefert wird, falls dieser dies wünscht.

Bei beiden Investitionsarten profitieren Anleger von steuerlichen Vorteilen gegenüber Aktien, da keine Kapitalertragssteuer fällig wird, wenn das Gold nach mehr als 12 Monaten verkauft wird.