OVB kritisiert Überregulierung der Branche

02.06.2015

Der CEO Michael Rentmeister hat sich auf der OVB Holding Hauptversammlung auch dieses Jahr nicht gescheut Fehler in Politik, Aufsicht und Regulierung der Branche pointiert zu kritisieren.

2015-06-03 (fw/db) Auf der diesjährigen Hauptversammlung der OVB Holding AG kritisierte CEO und Vorstandsvorsitzender Michael Rentmeister die in Europa überbordende Regulierung der Branche der Finanzdienstleister und Vermittlungsunternehmer.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass weitere Regulierungen und Gesetze europaweit zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Versorgungssituation nicht nur von Geringverdienern und Menschen mit schlechter Ausbildung, sondern gerade auch der gut ausgebildeten sogenannten Mittelschicht und damit also rund 80 Prozent der Bevölkerung führen werden“, warnt Rentmeister.

Überregulierung im Bereich der Finanzvermittlung, so Rentmeister weiter, führe zu mehr Bürokratie, höherer Komplexität und zusätzlichen Kosten, noch schlimmer, sie würde vor allem die Motivation der Menschen als Vorsorgesparer weiter konterkarieren. Rentmeister forderte daher, europaweit alle noch nicht verabschiedeten Gesetze, die in irgendeiner Form weitere Regelungen für Produktgeber und Vermittlungsunternehmer beinhalten, einfach zu stoppen.

Rentmeister erläuterte umfassend, warum Vermittlungsunternehmer und Versicherungsmakler genau jenen sozialpolitischen Auftrag erfüllen, an dem die Staaten längst gescheitert seien.

Vorsorgesparer besser schützen

Der OVB liege vor allem die Verbesserung der Sparfähigkeit der Bevölkerung am Herzen: durch „mehr Netto vom Brutto“ und eine einfache und einheitliche Förderung der auf wenige Produkte begrenzten Altersvorsorge. Das Unternehmen sei davon überzeugt, dass ein wirtschaftlich gesundes Vermittlergewerbe die unabdingbare Voraussetzung für die notwendige kundenorientierte Beratung, Vermittlung und Haftung ist.

Die OVB werde deshalb nicht müde, neue Ideen zur Deregulierung zu platzieren statt neue Regulierungsüberlegungen einfach gutzuheißen. Gleichzeitig befürwortet die OVB Initiativen, die zu mehr Transparenz für den Verbraucher führen, wie zum Beispiel einheitliche und standardisierte Produktinformationen.

Rückblick Geschäftsjahr 2014 sowie Ausblick 2015

Nach einem wirtschaftlich erfolgreichen Jahr 2014 bleibt die OVB auch 2015 auf Wachstumskurs. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte der international aufgestellte Konzern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 36,0 Prozent auf 2,2 Millionen Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr 2015 rechnet OVB mit leicht steigenden Umsatzerlösen und strebt an, das überplanmäßig hohe operative Ergebnis des Jahres 2014 im Jahr 2015 mindestens wieder zu erreichen.

Hauptversammlung fasst Beschlüsse mit großer Mehrheit

Bei einer Präsenz von 96,99 Prozent der Aktionäre wurden die Vorschläge von Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig oder mit sehr großer Mehrheit beschlossen. Hierzu zählte unter anderem die Zahlung einer um 0,05 Eurocent auf 0,60 Eurocent erhöhten Dividende. Darüber hinaus ermächtigten die Aktionäre den Vorstand, bis zum 10. Juni 2020 bis zu 300.000 eigene Aktien zurückzukaufen.

Neues Aufsichtsratsmitglied gewählt

Dr. Alexander Tourneau, Mitglied des Vorstands der Basler Versicherungen, Bad Homburg, wurde als Nachfolger von Jan De Meulder neu in den Aufsichtsrat gewählt.

Dietmar Braun