Onlinehandel ist der Gewinner der Corona-Krise

22.06.2021

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Der Einzelhandel musste seit Beginn der Pandemie-Zeit starke Einbußen verkraften. Es gab jedoch auch Gewinner der Krise: Der Onlinehandel konnte starke Zuwächse verbuchen und wird auch künftig umsatzstark bleiben.

Einer der großen Verlierer während der Lockdown-Maßnahmen war beispielsweise der stationäre Modehandel. Allerdings steckten viele Unternehmen angesichts des zunehmenden digitalen Shopping-Angebotes schon vor Corona in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Vielfach hat die Pandemie die aktuellen Entwicklungen lediglich beschleunigt und den E-Commerce-Bereich konsolidiert. Gerade diejenigen Unternehmen, die bereits im März 2020 mit einem Onlineshop bestens aufgestellt waren, konnten die Krisenzeit nicht nur entsprechend gut meistern, sondern sogar davon profitieren.

Besonders umsatzstark: Elektronik, Lebensmittel und Hygieneartikel

Laut Onlinemonitor 2021 vom Handelsverband Deutschland (HDE) konnte die Elektronikbranche als Spitzenreiter mit einem Umsatzplus von 3,5 Mrd. Euro die höchsten Steigerungen verbuchen. Gefolgt von der Branche der Fast Moving Consumer Goods (FMCG), die Umsatzsteigerungen um 2,3 Mrd. Euro verzeichnete. Dazu zählten schnell rotierende Warengruppen wie zum Beispiel Lebensmittel, aber auch Hygieneartikel, die vor allem zu Pandemiebeginn durch Hamsterkäufe teilweise ausverkauft waren.

Einrichtungsboom: Auch Nischenbereiche Fensterausstattung & Hitzeschutz gestärkt

Mit einem deutlichen Plus von 30 Prozent endete das vergangene Jahr ebenfalls erfolgreich für die Online-Sparte Heimwerken & Garten. Als Grund auszumachen sind hier insbesondere die Ausgangssperren und reduzierten Freizeitangebote, die den Fokus wieder auf das eigene Daheim lenkten. Hinzu kam der oftmals abrupt erfolgte Umstieg auf das Home-Office, der die Nachfrage nach Büroausstattungen steigen ließ. Sogar Nischenbranchen konnten davon profitieren, wie zum Beispiel Onlineshops für innenliegenden Sonnenschutz. So stieg nach Angaben von Online-Händlern wie Livoneo nicht nur die Nachfrage nach Rollos und Vorhängen mit stärkerer Lichtschutzfunktion um rund ein Drittel. Gerade auch eher spezielle Beschattungssysteme mit Hitzeschutz seien vermehrt angefragt worden, weil der heimische Büroplatz besonders im Sommer vielfach auch noch mit einem Thermoschutz nachgerüstet werden musste.

Prognosen sagen auch künftig Umsatzsteigerungen im Online-Segment voraus

Ein Ende des digitalen Kaufbooms ist nicht zu erwarten – im Gegenteil. Das Statistik-Portal „Statista“ prognostiziert für den B2C-E-Commerce bis 2023 weitere Rekordzahlen bis zu 108,1 Milliarden US-Dollar. Für viele Unternehmen, die bislang ihren Schwerpunkt eher im stationären Bereich hatten, bedeutet das, die eigene Web-Präsenz und Onlinemarketing-Aktivitäten weiterhin professionell auszubauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Dabei muss eine Firmenwebseite nicht unbedingt strikt auf Online-Shopping umgerüstet werden, zumal sich auch nicht jedes Geschäftsmodell dafür eignet. Ein Web-Auftritt kann beispielsweise auch gezielt für Kundenservice und -kommunikation genutzt werden, um Kunden langfristig an das Unternehmen zu binden.

Autor: Peter Matuschat