Mit Vollgas an die Börse Frankfurt: So viel Potenzial hat der kommende Porsche IPO

25.03.2022

Foto: © Andrey Cherlat - stock.adobe.com

Der Name Porsche steht für Prestige, Performance und höchste Ingenieurskunst made in Germany. Der mögliche Börsengang der Porsche AG an der Börse Frankfurt sorgt bereits jetzt für Aufsehen.

Die Inhaber – die Volkswagen AG sowie die Familien Porsche und Piëch – haben Berichten zufolge die Möglichkeit erwogen, mittelfristig einen Börsengang zu starten. Schätzungen gehen davon aus, dass der IPO eine Bewertung von über 200 Mrd. Euro liefern könnte.

Somit würde der IPO der Porsche AG neue Maßstäbe in Europa setzen.

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(Abbildung: Porsche)[/caption]

Porsche: Firmenhintergründe und Kennzahlen

Die Porsche AG (nicht zu verwechseln mit der bereits börsennotierten Holdinggesellschaft Porsche SE) ist weltweit führender Hersteller von hochwertigen Sportwagen. Das Unternehmen wurde im Jahre 1931 von Ferdinand Porsche in Stuttgart gegründet und ist heutzutage ein Tochterunternehmen der Volkswagen AG, an der wiederum die Porsche Automobil Holding SE mit einem Anteil von 53,3 % an den Stammaktien und 31,4 % am gezeichneten Kapital beteiligt ist.

Trotz der pandemiebedingten Absatzschwäche der weltweiten Automobilindustrie ab dem Jahr 2020 ist die Porsche AG auch weiterhin auf der Überholspur. Weltweit konnte Porsche im Jahr 2021 rund 301.000 Sportwagen an Kunden aus aller Welt ausliefern, was einem Anstieg von über 10% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. China ist hierbei der größte Markt für Porsche und konnte ein Wachstum von 7,5 % verzeichnen. In den USA belief sich das Wachstum sogar auf über 22 %.

Die Umsätze steigen kontinuierlich und liegen im Jahre 2021 bei über 33 Mrd. Euro, was einem operativen Ergebnis (EBIT) von rund 5,3 Mrd. Euro entspricht. Der Profit  nach Steuerabzügen beläuft sich auf 4 Mrd. Euro.

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(Abbildung Porsche)[/caption]

Diese beeindruckenden Kennzahlen sind kein neues Phänomen. Die Porsche AG ist seit Jahren auf der Überholspur – mit steigenden Einnahmen und mehr Profitabilität, Jahr für Jahr. Infolgedessen ist es nicht verwunderlich, dass der voraussichtliche IPO der Porsche AG im Jahre 2022 zu einem der meist erwarteten Börsengänge gehört, nicht nur in Europa, sondern weltweit.

Weitere vielversprechende Auto-IPOs

Auch wenn Porsche sicherlich zu den Highlights unter den künftigen IPOs gehört, gibt es daneben noch eine ganze Reihe von vielversprechenden IPOs in der Automobilindustrie. E-Mobilität steht hierbei im Mittelpunkt.

Beispielsweise plant das Tech-Start-up Ample, die Zeit an den Ladesäulen deutlich zu reduzieren. Laut Unternehmen können schon bald E-Autos in nur 10 Minuten vollständig geladen werden. Das Unternehmen konnte bereits über 260 Mio. US-Dollar Kapital einwerben und plant schon bald den Sprung nach Europa.

Neben Porsche hat auch die chinesische Zhejiang Geely Holding Group zukünftige IPO-Pläne für die britische Sportwagenmarke Lotus angekündigt. Genau wie bei Porsche handelt es sich auch hier um hochkarätige Sportwagen, deren Kosten in den sechsstelligen Bereich gehen. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Porsche besteht darin, dass der geplante IPO zur Förderung der Elektromobilität genutzt wird. Konkrete Pläne, wann der IPO erscheinen soll, sind bis dato noch nicht bekannt.

Neben interessanten Tech-Unternehmen gibt es aber auch eine Vielzahl von Firmen, die neue Geschäftsmodelle innerhalb der Automobilindustrie anbieten. Beispielsweise sind die Kosten für Gebrauchtwagen im letzten Jahr drastisch angestiegen, sodass Verbraucher vermehrt zu Leihwagen greifen. Hier kommt Turo ins Spiel.

Maxim Manturov, Abteilungsleiter Anlageberatung bei Freedom Finance Europe, sagt hierzu Folgendes: „Turo bietet Nutzern eine Plattform, die Autobesitzer mit Mietern verbindet. Daher wird das Unternehmen auch als ‚Airbnb für Autos‘ bezeichnet. Turo bietet registrierte Autos für Reisen zur Miete auf Stunden-, Tages- oder Wochenbasis an. Am 30. September 2021 konnte das Unternehmen bereits mehr als 85.000 aktive Hosts, mehr als 160.000 Autos und 1,3 Millionen aktive Gäste verzeichnen. Die Plattform ist in den USA, Kanada und Großbritannien vertreten und bietet Dienste in über 7.500 Städten an.“

Die Automobilindustrie nimmt wieder an Fahrt auf

Trotz steigender Konkurrenz durch neue Marken wie Tesla gilt Deutschland auch weiterhin als Hochburg der Automobilindustrie. Der Jahresumsatz betrug 2020 rund 378 Mrd. Euro, was einem deutlichen Rückgang von 436 Mrd. Euro im Vorjahr entspricht. Im internationalen Vergleich ist Deutschland nach China, den USA und Japan die viertgrößte automobilproduzierende Nation.

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(Abbildung Statista)[/caption]

Mit über 10,71 Millionen produzierten Fahrzeugen im Jahre 2020 ist Volkswagen der weltweit größte Automobilkonzern, gefolgt von Toyota und General Motors. Durch den Umstieg auf Elektromotoren und die steigende Konkurrenz investieren deutsche Automobilkonzerne vermehrt in Elektroautos. Auch Porsche hat nachgezogen und wird seine vollelektrische Reihe weiter ausbauen.

Fazit: Der Porsche IPO kann neue Maßstäbe in Europa setzen

Porsche ist eine Marke mit Zugkraft. In förmlich allen Ländern steht der Name Porsche für höchste Qualität und Exklusivität. Darüber hinaus gilt Porsche als einer der profitabelsten Autohersteller der Welt.

Auch für die Zukunft werden hohe Ziele gesetzt: Im Jahre 2030 sollen über 80 % der Neufahrzeuge vollelektrisch werden. Es ist davon auszugehen, dass Porsche auch in puncto E-Mobilität neue Maßstäbe setzen kann und dass der IPO für das Jahr 2022 diese ambitionierten Zukunftspläne widerspiegelt.

Daher sollten Anleger die neuesten Entwicklungen genauestens verfolgen und in den Porsche IPO investieren, um ihre kurz- bis langfristigen Anlageziele zu erreichen.