Junge Erwachsene haben kaum Finanzwissen

13.09.2021

Foto: © John Schnobrich - unsplash.com

Union Investment veröffentlicht Anlagebarometer mit Schwerpunkt Finanzbildung und Sparen. Eine repräsentative Befragung von 18-29-Jährigen macht deutlich: junge Erwachsene haben nur ein schwaches Finanzwissen, obwohl das Thema Finanzen generell als wichtig bewertet wird. Außerdem zeigen die Zahlen, dass die junge Generation entgegen der verbreiteten Meinung das Sparen nicht verlernt hat. Bei der Wissensvermittlung des Themenbereichs erhalten vor allem Schulen die schlechtesten Noten für ihre Leistung von den mehr als 2.000 Befragten.

Im Auftrag der Union Investment führte das Marktforschungsunternehmen Forsa eine Onlinebefragung von 2.024 jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 zum Thema Finanzwissen und -bildung durch. Dabei wurden allgemeine Einschätzungen abgefragt und Leistungen bzw. der eigene Wissensstand mit Schulnoten von sehr gut bis ungenügend bewertet.

Grundsätzlich sieht die Mehrheit der Befragten die Verantwortung für die Vermittlung von Finanzthemen bei den Schulen (85 %), noch vor den Eltern oder der Familie mit (69 %). Weitere mögliche Quellen von Finanzbildung wie Medien (36 %), Politik (34 %) und Finanzdienstleister (33 %) spielen eine eher untergeordnete Rolle. Bei der Leistungsbewertung schneiden die Schulen dann mit einem Durchschnitt von 4,8 jedoch miserabel ab. Über die Hälfte der Befragten (64 %) vergeben sogar mangelhaft oder ungenügend und nur 6 % würden ihre Schule mit gut oder sehr gut bewerten. Die Eltern hingegen erhielten eine Durchschnittsnote von 2,8. „Beim Thema Finanzbildung wären die Schulen nach dieser Beurteilung stark versetzungsgefährdet. Dass einige Bundesländer in den vergangenen Jahren ihre Anstrengungen in diesem Themenfeld verstärkt haben, lässt sich an diesen Zahlen noch nicht erkennen“, meint Giovanni Gay, Geschäftsführer Union Investment, dazu.

Angehörige dieser Altersgruppe beschäftigen sich eher mäßig oft mit Finanzthemen, halten sie aber dennoch für essentiell im Leben. 90 % der Befragten bewerten es als wichtig/sehr wichtig, um gut auf das Leben vorbereitet zu sein. So liegt das Thema „Finanzen“ nur knapp hinter „Gesundheit und Ernährung“ (91 %). Andere Themen wie „Technik und IT“ (81 %) oder „aktiv Sport treiben“ (77 %) und mit 68 % auf dem letzten Platz „Ökologie“ werden als weniger lebensvorbereitend eingeschätzt. „Wenn junge Menschen das Thema für sich selbst so hoch priorisieren, zeigt das deutlich, wie sehr Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Hier muss in Zukunft deutlich mehr passieren“, meint Giovanni Gay, Geschäftsführer Union Investment. Je nach individueller Lebenssituation beschäftigen sich die Teilnehmer unterschiedlich häufig und intensiv mit Finanzen. Besonders junge Erwerbstätige (67 %) sind daran interessiert, wohingegen sich Schüler eher weniger für Finanzen begeistern. 58 % von ihnen beschäftigen sich kaum oder nie damit. Als Gründe geben die Befragten an, dass Finanzthemen zu kompliziert sind (42 %) oder das kein Interesse vorhanden ist (39 %). 36 % der Teilnehmer beschäftigen sich nicht damit, weil sie nicht genug Geld zur Verfügung haben. Nur die wenigsten geben an (14 %), dass sich andere darum kümmern, z.B. die Familie oder der Partner.

Wie das eigene Wissen rund um das Thema Finanzen eingeschätzt wird, lesen Sie auf Seite 2