ING-DiBa: Bautätigkeit deckt den Bedarf nicht

11.11.2014

Isold Heemstra (li.)

Praxisnah und mit viel Mehrwert für die angeschlossenen Vertriebspartner verknüpft, veranstaltet die mit über 8 Millionen Kunden drittgrößte deutsche Privatkundenbank regelmäßig „ING-DiBa Denkanstöße" der besonderen Art. Kernbotschaften in diesem Jahr: Die ING-DiBa sieht zum einen keine Immobilienblase auf dem deutschen Markt und plädiert andererseits für neue Ideen in der Städtebauplanung.

(fw/ah) Carsten Brzeski, Chefvolkswirt ING-DiBa, stellte in einem Journalisten-Roundtable die wesentlichen Beobachtungen auf dem deutschen Immobilienmarkt dar. Hierbei unterstrich er, dass hierzulande in den vergangenen Jahren ein stärkerer Preisanstieg bei Wohnungen im Vergleich zu Einfamilienhäusern festzustellen sei. Sehr anschaulich zeigte Brzeski auf, dass es große Preisunterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen gebe, die wiederum in großen regionalen Divergenzen mündeten.

Generell treiben die niedrigen Zinsen immer mehr Anleger zum Immobilienkauf und der Wohnungsmarkt heizt sich auf, aber von einer Immobilienblase kann nach Ansicht des Chefvolkswirts keine Rede sein. Bei Wohnimmobilien ist in ganz Deutschland nur ein moderater Anstieg zu verzeichnen. Zwar hat sich in Städten seit 2010 eine allgemeine Preisdynamik herausgebildet. Inzwischen habe sich diese Entwicklung verfestigt und nicht weiter beschleunigt, so Brzeski. Einen weiteren Beleg für eine fehlende Immobilienblase ist die Tatsache, dass es trotz gestiegener Darlehensvolumen nicht zu höheren Verschuldungen seitens der Käufer kommt.

Deutsche zieht es in die Städte

Die Urbanisierung hält an und zieht, besonders die arbeitende Bevölkerung, in die Städte und Stadtränder. In anderen Regionen erleben wir eine Abwanderung. Mitteldeutschland und große Teile von Ostdeutschland stehen vor strukturellen Herausforderungen.

Isold Heemstra, Bereichsleiter Vertrieb Immobilienfinanzierung ING-DiBa, ging in seinen Ausführungen ganz gezielt auf die Diskrepanz zwischen Baugenehmigungen und Baufertigstellungen ein und untermauerte plastisch, dass diesbezüglich erhöhter Nachholbedarf in allen Großstädten Deutschlands bestehe. Als richtungsweisend hob Heemstra Konzepte des neuen Wohnraums durch Sub-Urbanisierung hervor, wie sie beispielsweise in den Niederlanden (Planstadt Almere) aktuell verwirklicht würden.

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