High Heels und Dividende – die Geiss-Strategie

12.03.2015

Börsen-Gurus waren früher unterhaltsam und lehrreich. Wer aber braucht heiße Anlagetipps von Geiss oder Katzenberger? Da wird der Bock zum Gärtner gemacht, der die Katze aus dem Sack lässt.

2015-03-13 (fw/db) Ein neuer Job für Robert Geiss. Der T-Shirt und Trash-Show-Star wirbt jetzt unter anderem in den Medien für den Fonds Patriarch Classic Dividende 4 Plus, ein Fonds der Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser, im Vertrieb der AMF Capital AG des Johannes Führ. Geiss hält sich jetzt für einen Guru der die tiefen Geheimnisse zum Reichwerden kennt und gibt in seinem eigenen Anlagemagazin für 99 Euro Jahresabonnement jede Menge Tipps eines „Selfmade-Millionaires“. Mit dem Fonds aus der Werbung ist der Anleger eher in der Unterklasse gelandet und nicht sonderlich erfolgreich unterwegs.

Den Dividendenfonds aus Luxemburg sahen Experten in der Wertentwicklung auf Jahressicht lediglich an der Spitze der Unterklasse aller globalen Aktienfonds, der verzweifelt den Anschluss an die Mittelkasse sucht. Der Fonds ist sehr klein. Ob der Fonds in Luxemburg zugelassen bleibt hängt davon ab, ob der Fonds eines bestimmten Zeitraumes 50 Millionen Euro einsammeln kann, ansonsten verliert er seine Zulassung. Aktuell liegt das Anlagevolumen bei 14 Millionen Euro. Das wir schwer. Die Mitbewerber liegen in der Performance mindestens 10 Prozentpunkte höher und kosten deutlich weniger Gebühren und Erfolgsprämien.

Das Ehepaar Geiss wirbt auch für ein Preisvergleichsportal – nun denn, was gibt es wo billiger, das hat die Neureichen schon immer interessiert.

Dass der Preis oder die Prämie nix über die Qualität, Sicherheit, Rendite und Service aussagt, das hat sich noch nicht überall herumgesprochen. Aber entscheidend ist das auf Dauer schon.

Da ist die Idee von Ehefrau Carmen Geiss, geborene Schmitz, in Schuhe zu investieren, wohl besser. Die ehemalige Fitnesstrainerin ist wahrscheinlich die beste Investition von Robert. Ihr schallender Ruf „ROBERT – ich brauche Schuhe“ könnte eine Investition in börsennotierte Schuhversandhändler befördern.

Dietmar Braun