Deutsche zögern bei Bau und Modernisierung

14.03.2023

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Krisen und steigende Zinsen vermiesen den Deutschen zu Jahresanfang beim Bauen, Kaufen und Modernisieren die gute Laune. Nur 6 % der Befragten wollen im laufenden Jahr eine Immobilie erwerben, das hat eine repräsentative Umfrage der BHW Bausparkasse ermittelt. Noch 2012 hatten dies doppelt so viele Befragte – 12 %– angegeben. Auch die Modernisierungslust ist aktuell geringer als vor rund einer Dekade.

Wenn es um die Umsetzung ihrer Wohnwünsche geht, starten viele Deutsche mit Zweifeln in das Jahr 2023. Bei der Planung konkreter Erwerbsmaßnahmen sind nur die unter 40-Jährigen ähnlich aktiv wie 2012. Bei Sanierungen schieben die Deutschen Frust: Wollten vor gut zehn Jahren 28 % die Energieeffizienz steigern, sind es 2023 nur 14 %. 2012 hatten 37 % der Befragten Komfort und Ausstattung auf der Agenda, heute 18 %.

Spar-Realismus

Weniger als die Hälfte der Deutschen mit konkreten Vorhaben will Eigenkapital in die Finanzierung einbringen. Wer ein Altbauprojekt hat, braucht seltener Geld von einer Bank (25 %) als diejenigen, die erwerben wollen (41 %). Überraschend wenige haben Förderungen im Fokus (Neubau /Kauf 19 %, Sanierung 26 %).

„Wir brauchen jetzt einen realistischen Blick auf die eigenen Wohnwünsche und Möglichkeiten, der aber auch die Chancen ausschöpft“, so Hennig Göbel, Vor- standsvorsitzender der BHW Bausparkasse. „Fällt die Entscheidung für die eigenen vier Wände oder eine Altbauerneuerung, sollte man frühzeitig mit der Kapitalbildung beginnen und Förderungen einbeziehen.“

Eigenleistung und Gemeinschaft

Um den Bedarf an Fremdmitteln zu senken, gibt es weitere Optionen: 48 % der Planenden wollen 2023 selber mitanpacken. Junge Leute unter 30 Jahren mit Altbauprojekten setzen darauf, dass ihnen Familie (16 %) oder Arbeitgeber (18 %) mit einem Darlehen unter die Arme greifen. Gemeinschaftsmaßnahmen sind nicht für alle Altersgruppen eine überzeu-gende Sparstrategie: 22 % der Jungen ziehen diese Option in Erwägung, aber nur 12 % aller Befragten. (ml)