70 % der Deutschen fordern bessere Bezahlung für Pflegekräfte

15.02.2022

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Dieses Ergebnis zeigt eine aktuelle repräsentative Studie von CLARK und YouGov. Die Mehrheit der Menschen im Land findet, Pflegekräfte sollten eine bessere Bezahlung erhalten und unter fairen Bedingungen arbeiten können. Mehr als die Hälfte (53 %) findet auch, dass pflegebedürftige Menschen finanziell entlastet werden sollten. Eine Reform des Gesundheits- und Pflegesystems ist schon lange überfällig.

1104 Personen nahmen im November an der Online-Umfrage von YouGov im Auftrag von CLARK teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind für die Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren repräsentativ. Die Mehrheit ist sich dabei ganz klar einig. Neben den 70 %, die einer besseren Bezahlung und fairen Beschäftigung von Pflegekräften zustimmen, ist vielen auch die Finanzierung eines neuen Gesundheits- und Pflegesystems besonders wichtig. 45 % sind der Meinung, eine nachhaltigere Finanzierung sei nötig. Weitere 44 % gaben außerdem an, dass der Staat das Gesundheitssystem vermehrt fördern sollte. Noch einmal 33 % finden, dass eine Reform die Steuerzahlerinnen und -zahler entlasten sollte. Insgesamt zeichnen die Ergebnisse ein Stimmungsbild, das den Fokus auf den sozialen Grundgedanken des Gesundheits- und Pflegesystems legt.

Forderung nach Reformen auch beim Krankenkassensystem

Gleichzeitig verdeutlicht die Studie auch die Forderung nach einer Restrukturierung des Krankenkassensystems. 43 % der Bevölkerung vertreten die Ansicht, dass das duale System von GKV und PKV abgeschafft werden sollte, um Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. 13 % der Befragten sind für eine Herabsetzung der Einkommensgrenze in der privaten Krankenversicherung (PKV). In der Realität erfolgte erst Anfang 2021 eine Erhöhung der Versicherungspflichtgrenze. Seitdem liegt die Höchstgrenze, bis zu welchem Gehalt die Versicherten in der GKV verbleiben müssen, bei jährlich 64.350 Euro brutto (5.362,50 Euro im Monat).

Damit ist dieser Betrag in den vergangenen sechs Jahren um 8.100 Euro angestiegen. Viele Bürgerinnen und Bürger bewerten diesen Anstieg kritisch, da der Zugang zur PKV für Normalverdienende so noch weniger erreichbar ist. Denn damit bleibt ihnen auch der Zugang zu Vorteilen wie größeren Leistungsumfängen, die im Allgemeinen stabil bleiben, verwehrt. In der GKV sind die Leistungen dahingegen vom Gesetzgeber abhängig und unterliegen damit häufiger Kürzungen. Außerdem gibt es für Privatversicherte die Möglichkeit, sich einen Teil ihrer Beiträge erstatten zu lassen, wenn sie über einen bestimmten Zeitraum keine Leistungen in Anspruch genommen haben.

Optimale Vorsorge auch ohne PKV

Dabei gibt es auch ohne PKV Möglichkeiten, eine Versicherung besser auf die eigenen Gesundheitsbedürfnisse abzustimmen. In vielen Fällen bewirkt ein Krankenkassenwechsel schon Verbesserungen. „Viele Menschen treten einmal am Anfang ihres Arbeitslebens in eine Krankenversicherung ein und behalten sie ihr Leben lang. Aber so wie sich unsere Lebensumstände im Laufe der Zeit verändern, verändern sich auch die Ansprüche an unsere Krankenversicherung,“ erklären die Expertinnen und Experten von CLARK.

Ein Tarifvergleich bringt bereits Aufschlüsse über das Leistungspotenzial der eigenen Versicherung. Doch vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern fällt es schwer, den eigenen Bedarf richtig einzuschätzen. „Um den eigenen Bedarf genau zu kennen und für sich die passende Tarif-Variante auszuwählen, ist eine individuelle Beratung nötig“, meinen die CLARK-Versicherungsspezialisten. „Außerdem warnen wir vor Anbietern, die online die ‚beste Krankenversicherung’ anbieten. Versicherungen sind komplexe Produkte, die stets sehr genau zur persönlichen Lebenssituation passen müssen.“ (lb)