Deutliche Gewinnsteigerung bei UBS

22.01.2018

Die Kennzahlen von UBS kennen hauptsächlich eine Richtung: nach oben / Foto: © ARochau - stock.adobe.com

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte die UBS in wichtigen Kennzahlen Zuwächse verzeichnen und sogar in lange nicht mehr erreichte Dimensionen vordringen. Auch für 2018 zeigt man sich optimistisch – trotz Regulierung.

Im Jahr 2017 hat UBS einen bereinigten Vorsteuergewinn in Höhe 6,335 Mrd. Schweizer Franken (ca. 5,3 Mrd. Euro) erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der bereinigte Vorsteuergewinn um 19 %. Noch stärker war der Anstieg beim ausgewiesenen Vorsteuergewinn, der um 32 % auf 5,409 Mrd. Franken (ca. 4,5 Mrd. Euro) anwuchs. Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn betrug 1,165 Mrd. Franken (knapp eine Mrd. Euro). Dieser beinhaltet eine Nettoabschreibung auf latente Steueransprüche (DTA) von 2,865 Mrd. Franken (ca. 2,4 Mrd. Euro) nach der Inkraftsetzung des US Tax Cuts and Job Acts (TCJA) im vierten Quartal 2017. Wie die Schweizer Großbank mitteilte, hat die Abschreibung auf das harte Kernkapital (CET 1 vollständig umgesetzt) jedoch eine vernachlässigbare Auswirkung. Die harte Kernkapitalquote beträgt 13,8 % auf Basis der vollständigen Umsetzung und einer Leverage Ratio des harten Kernkapitals (CET 1) von 3,7 %. Das gesamte verlustabsorbierende Kapital beläuft sich auf 78 Mrd. Schweizer Franken (ca. 66 Mrd. Euro).

Ohne die Abschreibung auf die latenten Steueransprüche wäre der Reingewinn im Vorjahresvergleich um 26 & gestiegen. Die angestrebte annualisierten Nettoeinsparungen von 2,1 Mrd. Franken (ca. 1,78 Mrd. Euro) konnten erreicht werden.

Der bereinigte Vorsteuergewinn im globalen Wealth Management stieg um 14 % auf 4,128 Mrd. Franken (ca. 3,5 Mrd. Euro). Zum Wachstum in allen Ertragskategorien trugen die Zunahme der verwalteten Vermögen, höhere Transaktionsvolumen, gestiegene US-Dollar Kurzfristzinsen sowie weitere Fortschritte bei Mandanten und im Kreditgeschäft bei. Im Bereich Personal & Corporate Banking betrug der bereinigte Vorsteuergewinn 1,681 Mrd. Franken (ca. 1,35 Mrd. Euro). Durch Maßnahmen des Managements konnten durch Zins- und Finanzierungskosten bedingte Negativeffekte und höhere Aufwendungen teilweise ausgeglichen werden. Im Asset Management betrug der Nettogeldzufluss 59 Mrd. Franken (ca. 50 Mrd. Euro). Das verwaltete Vermögen erreichte mit über 770 Mrd. Franken den höchsten Stand seit neun Jahren (ca. 653 Mrd. Euro). Der bereinigte Vorsteuergewinn betrug 525 Mrd. Franken (ca. 445 Mrd. Euro). Die bereinigte Rendite auf dem zugeteilten Eigenkapital (RoAE) betrug 16 %. Der bereinigte Vorsteuergewinn der Investment Bank lag bei 1,497 Mrd. Franken (ca. 1,27 Mrd. Euro). Infolge niedrigerer Rückstellungen für Rechtsfälle und eines besseren Ergebnisses von Non-core und Legacy Portfolio sanken die Verluste im Corporate Center.

„2017 war ein hervorragendes Jahr für uns. Wir erzielten ein stärkeres Resultat als im Vorjahr und erreichten unsere anvisierten Nettokosteneinsparungen. Dank der größeren regulatorischen Klarheit können wir ein neues Kapitel aufschlagen, mit einem geschärften Fokus auf Wachstum in allen Geschäftsbereichen, zusätzlichen Investitionen in Technologie und attraktiven Renditen für unsere Aktionäre“, so Sergio P. Ermotti, Group Chief Executive Officer von UBS.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Für das laufende Jahr erwartet UBS, dass das wachsende Anlegervertrauen und die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, die im vergangenen Jahr zu beobachten waren, wie auch die typische Saisonalität dem eigenen globalen Wealth-Management-Geschäft weiterhin zugutekommen werden. Jedoch rechnet die Großbank auch damit, dass die niedrigere Volatilität kurzfristig bestehen bleiben wird. Das dürfte vor allem auf das Aktivitätsniveau institutioneller Kunden Auswirkungen haben. Zudem rechnet UBS damit, dass der positive Effekt steigender US-Dollar Zinssätze auf die Nettozinsmargen von anhaltenden niedrigen und negativen Zinssätzen in der Schweiz und der Eurozone begrenzt sein werden. Auch geopolitische Faktoren werden weiterhin als Risiko angesehen.

Bezüglich der Regulierung erwartet UBS, dass die Umsetzung der zuletzt vereinbarten Änderung der Basel-III-Kapitalstandards höhere Kapitalanforderungen und Kosten mit sich bringen wird. Jedoch sieht sich die Bank gut genug aufgestellt, diesen Herausforderungen zu begegnen und durch anhaltende Kostendisziplin bei gleichzeitigen Investitionen in Geschäft und Infrastruktur deren Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis und die Profitabilität des Konzerns abzufedern. (ahu)

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