DAX - Wir knacken die 8.000er Marke

07.02.2013

Der DAX hat in diesem Jahr über 26% zugelegt – beeindruckende Performance. Wie sind hier die Aussichten für das erste Quartal – sehen wir die 8.000er Marke (wie zuletzt Anfang 2008)? Welche Branchen sehen Sie im Fokus („Renaissance der Finanztitel“?)Die finanzwelt-Redaktion fragte Katrin Ehling, Analystin bei X-Trade Brokers in Frankfurt.

Die letzten Handelswochen sind deutlich von der EU Krise und der Haushaltsdebatte in den USA geprägt gewesen. Auch in 2013 werden diese Themen für die Entwicklung der Märkte maßgeblich sein. Das Zinsumfeld und damit die Renditechancen werden niedrig bleiben. Bei Investoren besteht Nachholbedarf, besonders bei denen die sich bisher von den Märkten ferngehalten haben. Wenn man nun in den USA das Schlimmste verhindern kann (Fiskal Klippe), steht einem Kursziel von 8000 Punkten nichts mehr im Wege.

Ganz überstanden ist die Eurokrise noch immer nicht, aber die Lage scheint sich zu stabilisieren: Sparreformen wurden 2012 umgesetzt und die Anlagerenditen sind gefallen. Mit Bezug auf die Regierungskrise in Italien, sind Rücksetzer aber möglich, weitere Krisen hätten natürlich kumulative Wirkungen. In den USA ist die Frage entscheidend, ob die Demokraten einen Schritt auf die Republikaner zugehen. Hier werden Zeitpunkt und Ausmaß entscheidend sein. Weiterer Risikofaktor dürfte die nachlassende Konjunktur sein. Allerdings setzt man hier wieder auf die Nachfrage aus China, Indien und der Türkei.

Um das Vertrauen in die Finanzmärkte wiederherzustellen, hat die Politik einen Maßnahmenkatalog erstellt. Hierunter fällt auch Basel III. Banken müssen dann mehr Eigenkapital hinterlegen. Es wird maßgeblich an der Umsetzung und dem Willen der Politik liegen in einem Wahljahr bereits vor der eigentlichen Wahlperiode deutliche Impulse zu setzen.

Bankaktien bleiben insgesamt gewagt, da die Lage einzelner Häuser zu unterschiedlich ist: Hier ist es schwierig für die Branchen übergreifende Bewegungen im Markt zu formulieren. In jedem Fall dürften mit den höheren Kapitalquoten aber Eigenkaptalrenditen > 20 % der Vergangenheit angehören. Außerdem könnten die neuen Eigenkapitalregeln zu einem Wettbewerbsnachteil gegenüber den amerikanischen Banken führen.

Ganz anders hingegen sieht es in der Automobilindustrie aus. Hier rechnet man mit einem stabilen Zuwachs von 5 % in den USA und rund 6% in China. Insbesondere die deutschen Hersteller können hier profitieren, da die Nachfrage nach der deutschen Premiumklasse weiter steigt.

Das Hintergrundgespräch führte Alexander Heftrich