Zielsicher im Zielkonflikt

24.02.2014

Wer sich mit dem 1x1 der Geldanlage beschäftigt, der stößt als Anleger auf einen Zielkonflikt zwischen Sicherheit, Ertrag und Liquidität eines Finanzprodukts. Ein Vermögenserhalt ist jedoch nur mit möglichst hohen, regelmäßigen und stabilen Erträgen möglich. Das ist in der Regel mit einem entsprechenden Anlagerisiko verbunden.

Immer stärker macht sich jedoch ein bedauerlicher Trend bemerkbar: Viele Anlageberater bevorzugen aufgrund immenser Haftungsrisiken und Dokumentationsauflagen häufig nahezu risikolose, jedoch auch renditearme Produkte. Das kann nicht im Sinne der Beratungskunden sein. Hier geht der Anlegerschutz eindeutig in die falsche Richtung. Denn eines muss jedem klar sein: Die eierlegende Wollmilchsau ist ein Hybridwesen, das auch im Finanzbereich nicht existiert. Ein risikoloses, renditestarkes und zugleich ständig veräußerbares Finanzprodukt gibt es nicht.

Abhilfe lässt sich mit Hilfe von Streuung schaffen. Um die Risiken zu verteilen, abzusichern und dennoch eine positive Rendite zu erwirtschaften, braucht es verschiedene Finanzprodukte im eigenen Depot.

Wieviel Platz Zertifikate in einem ausgewogenen Depot eines mittel- bis langfristig orientierten Anlegers einnehmen sollten, das wollte der DDV in seiner aktuellen Online-Umfrage in Erfahrung bringen. Teilgenommen haben mehr als 3.100 Personen auf mehreren großen Finanzportalen.

Rund die Hälfte der Befragten hält einen Zertifikate-Anteil von mehr als 10 Prozent im Wertpapier-Depot für sinnvoll. Ein Viertel der Teilnehmer befürwortet einen Anteil zwischen 10 und 20 Prozent. Für jeden Zehnten enthält ein optimales Depot zwischen 20 und 30 Prozent Zertifikate und für 16 Prozent sogar mehr als 30 Prozent.

Eines zeigen die Ergebnisse deutlich: Zertifikate gehören nach Ansicht aufgeklärter Anleger in jedes erfolgreiche Depot. Gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld brauchen Privatanleger für ihren langfristigen Vermögensaufbau Finanzprodukte mit überschaubaren Risiken und Renditen oberhalb der Inflationsrate.

(Autor: Lars Brandau, Geschäftsführer Deutscher Derivate Verband)