Zeiten der dicken Boni passé - EU deckelt Zahlungen für Banker

07.02.2013

© Flavijus Piliponis - Fotolia.com

Wenn es nach den Plänen der Europäischen Union geht, gehören exorbitante Bonuszahlungen an Banker der Vergangenheit an. Das Europaparlament beschloss heute in Straßburg ein entsprechendes europäisches Gesetz zur Deckelung der Extrazahlungen vom kommenden Jahr an.

(fw/ah) Unvorstellbare Zahlungsströme flossen in die Taschen der Banker. Seit der Finanzkrise gelten Boni als die Verkörperung des Bösen. Nicht grundlos, zumal sie Banker zu risikoreichem Verhalten verleiteten.

Es soll Höchstgrenzen für Boni geben, die im Verhältnis zu den von der jeweiligen Bank gezahlten Gehältern stehen. "Künftig dürfen nur 30 Prozent der Bonuszahlungen sofort in Bargeld ausgezahlt werden, bei besonders hohen Zahlungen nur 20 Prozent", teilte der verantwortliche Berichterstatter der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Othmar Karas, mit. Ein Teil der Zahlungen dürfe erst später ausbezahlt werden.

Das Parlament hat derweil noch ein anderes Anliegen. Eine starke europäische Finanzmarktaufsicht soll Anfang kommenden Jahres implementiert werden. Das Plenum beschloss nur Abänderungsanträge zu einem Gesetzespaket. Eine endgültige Einigung mit dem EU-Ministerrat - dort sind die EU- Mitgliedstaaten vertreten - steht noch aus. Bis spätestens September wollen sich die Gremien geeinigt haben.