Wohin fliegt der A380?

24.01.2018

Der Airbus A 380 befindet sich in schwieriger Lage / Foto: © i-picture - stock.adobe.com

Die Ratingagentur Scope hat keine guten Nachrichten für Anleger von Airbus A380-Fonds. Jedoch besteht für Euro-Investoren immerhin ein Lichtblick.

Seit über einem Jahrzehnte fliegt mit dem Airbus A380 das größte jemals in Serienfertigung gebaute Flugzeug am Himmel. Wirtschaftlich konnte das Flugzeuge jedoch nur bedingt überzeugen. Ein baldiges Produktionsende des Riesen-Airbus wurde nun durch die Bestellung von 36 Modellen durch Emirates abgewendet. Laut Scope Ratings bleiben die Aussichten für Investoren, die in einen geschlossenen A380-Flugzeugfonds investiert haben, dennoch weiter ungewiss.

So hat die Ratingagentur die Perspektiven der A380-Flugzeugfond analysiert, deren 10-järhrigen Leasingverträge nun auslaufen. Ergebnis: Damit Anleger keine (nominellen) Verluste erleiden, müssen die Flugzeuge Netto-Verkaufspreise von ca. 60 Mio. Dollar erzielen, 30 % des ursprünglichen Kaufpreises. Derzeit lässt sich jedoch nur schwer sagen, wie realistisch die Erzielung eines solchen Kaufpreises ist. Das Problem ist, dass bislang keine verlässlichen und belastbaren Einschätzungen von Sachverständigen existieren, bzw. diese in hohem Maße mit Unsicherheit behaftet sind. Wie viel ein Airbus A380 im Verkauf wirklich einbringt, wird wohl erst dann klar, wenn der erste verkauft wird.

Dollar macht Hoffnung

Investoren aus der Eurozone dürfen sich über die aktuelle Stärke des US-Dollars freuen, denn der Fonds denominiert in US-Dollar. Anleger, die sämtliche bisher geleisteten Ausschüttungen stets in Euro getauscht haben, erreichen bislang den Break-Even bei einem Verkaufspreis von 48 Mio. Dollar.

Bei einem Kaufpreis von 60 Mio. Dollar erhalten die Investoren eine jährliche Rendite von 2 %. In die Karten gespielt hat den Euro-Anlegern die Schwäche der europäischen Währungen während der Fondslaufzeit. So kostete der Euro im Jahr 2008 durchschnittlich noch 1,47 Dollar, inzwischen sind es nur noch 1,22 Dollar.

Unsicherheit wirkt sich auf Zweitmarkt aus

Die anhaltende Unsicherheit über die Zukunft des A380 schlägt sich auch deutlich auf die Handelskurse am Zweitmarkt für geschlossene Fonds an der Fondsbörse Deutschland nieder. Seit Anfang 2016 weisen die Kurse einen deutlichen Abwärtstrend auf, denn seit diesem Zeitpunkt häuften sich die Anzeichen, dass die Airlines ihre Verlängerungsoptionen nicht ausüben werden.

Dieser Trend manifestierte sich in der zweiten Jahreshälfte 2017. Fonds, deren Leasingverträge ausgelaufen sind, notieren derzeit zu rund 30 % ihres Nominalwertes. (ahu)

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