Wie gut sind die Rentenpläne der GroKo?

23.01.2018

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Die ersten Hürden sind genommen: Union und SPD haben erfolgreich sondiert und Weg zu Gesprächen über die Fortsetzung der Großen Koalition ist frei. Was die bisherigen Gesprächen bezüglich der Rentenpolitik bedeuten, hat das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) untersuchen lassen.

Dass eine neue Große Koalition deutliche Verbesserungen bei der Rente mit sich bringt, glauben 40 % der Teilnehmer einer Blitzumfrage, die nach dem SPD-Beschluss zu Koalitionsverhandlungen im Auftrag des DIA durch INSA Consulere durchgeführt wurde. Die Frauen erweisen sich dabei als optimistischer als die Männer: So sind 44 % der weiblichen Umfrageteilnehmer dieser Meinung, bei den Männern sind es lediglich 36 %. Ein knappes Drittel aller Befragten glaubt nicht, dass sich in einer neuen Großen Koalition die Situation bezüglich der Rente bessern wird.

42 % der Befragten finden es gut, dass die SPD, trotz ihrer eigentlichen Absage am Wahlabend und dem innerparteilichen Wiederstand, über eine Fortführung der bisherigen Regierungskonstellation verhandeln will. Somit könnten nach Meinung der Befragten die sondierten Projekte in der Rentenpolitik auch umgesetzt werden. In diesem Punkt sind keine bedeutenden Unterschiede zwischen den Geschlechtern auszumachen.

Verbesserungen bei der Rente – zu welchem Preis?

Die ursprüngliche Idee des umlagefinanzierten Rentensystems, nämlich dass die jüngere Generation die Rente der älteren Generation finanziert, ist aufgrund der demografischen Entwicklung längst auf massive Probleme gestoßen. Gerade die jüngere Generation sieht sich deshalb bei einer Verbesserung der Rentensituation unfairen Belastungen gegenüber. Diese Befürchtung ist bei Männern (38 %) etwas stärker ausgeprägt als bei Frauen (31 %). Insgesamt fürchten 34 % der Befragten, dass die jüngere Generation unfair belastet werden könnte. Fast genauso viele (36 %) glauben nicht, dass die junge Generation bei der Umsetzung der Rentenpläne finanziell überfordert wird. Ein Viertel der Befragten konnte die Folgen der Rentenpläne nicht einschätzen. Gerade Wähler der FDP (46 %) und der AfD (52 %) glauben, dass die Rentenpolitik der neuen GroKo die junge Generation über Gebühr belasten könnte.

Besonders die rentennahen Jahrgänge der 50- 59-jährigen glauben, dass die in den Sondierungsgesprächen vereinbarten Schritte noch nicht ausreichen, um den möglichen Folgen des demografischen Wandels entgegenzuwirken. Insgesamt sind 59 % aller Befragten dieser Meinung, bei den rentennahen Jahrgängen sind es 69 %. (ahu)

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