Wenn ein Siegel, dann aber bitte mit Haftung

07.02.2013

© Maksym Yemelyanov - Fotolia.com

Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, soll die Stiftung Warentest in Zukunft verstärkt Finanzmarktprodukte untersuchen und klassifizieren. Die Legislative will soll den Verbraucher vor fehlerhafter Finanzberatung und möglichen Verlusten durch falsche Investitionen schützen In verschiedenen Presseberichten wird der Begriff „Finanz-TÜV“ benutzt, der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. stellt sich in einer Presseerklärung gegen diese Bezeichnung.

(fw/ck) Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW erklärt: "Uns liegt das Koalitionspapier vor und dort ist von einem Finanz-TÜV überhaupt nicht die Rede". Die Stiftung Warentest soll, so Rottenbacher, die Einordnung von Geldanlageprodukten in Anlagekategorien oder die Überprüfung, wie die Anbieter ihren neuen Informationspflichten in den Produktinformationsblättern nachkommen vornehmen. Das macht Finanztest bisher auch. "Mit den avisierten zusätzlichen jährlichen Zuwendungen von 1,5 Mio. macht Finanztest das in Zukunft sicherlich besser", so die Aussage des AfW. Grundsätzlich begrüßt der AfW Maßnahmen, die zu mehr Transparenz, Verbraucherwissen und Beratungsqualität führen. Um jedoch solche fragwürdigen Informationen wie den "Ampelcheck Geldanlage" der Verbraucherzentrale Hamburg zukünftig zu vermeiden, regt der Verband ein branchenübergreifendes Gremium, gern auch unter Beteiligung der Wissenschaft an, die eine Einordnung von Geldanlageprodukten einvernehmlich vornimmt. Sollte sich die politische Diskussion wirklich in Richtung eines Finanz-TÜV entwickeln, dann muss aus Sicht des AfW am Ende eine Bewertung stehen, für die die Stiftung Warentest auch haftet. "Ein weiteres Siegel ohne Verlässlichkeit braucht niemand", macht der AfW deutlich.

www.afw-verband.de