Weniger Unternehmensinsolvenzen bisher in 2016

14.04.2016

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Im Jahr 2015 meldeten die deutschen Amtsgerichte 23 123 Unternehmensinsolvenzen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden, destatis, nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 4,0 Prozent weniger als im Jahr 2014.

(fw/rm) Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen erreichte damit den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Zuletzt hatte es im Krisenjahr 2009 ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um Plus 11,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2008 gegeben. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für das Jahr 2015 auf rund 17,5 Milliarden Euro. Im Jahr 2014 hatten sie bei rund 25,2 Milliarden Euro gelegen. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war im Jahr 2015 mit 80 347 Fällen um 6,9 Prozent niedriger als im Jahr 2014. Damit wurden zum fünften Mal in Folge weniger Verbraucherinsolvenzen registriert als im entsprechenden Vorjahr. Die Insolvenzen von Personen, die früher einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind, lagen mit 20 586 Fällen um 0,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bei den ehemals selbstständig Tätigen dürfte in vielen Fällen eine Insolvenz ihres Unternehmens vorausgegangen sein. Die Gesamtzahl aller Insolvenzen einschließlich der 2 969 Nachlass- beziehungsweise Gesamtgutinsolvenzen und der 658 Insolvenzen von natürlichen Personen, die als Gesellschafter größerer Unternehmen von einer Insolvenz betroffen waren, belief sich im Jahr 2015 auf 127 683 Fälle. Das ist ein Minus um 5,3 Prozent gegenüber 2014. Im Januar 2016 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 692 Unternehmensinsolvenzen, das waren 2,7 Prozent weniger als im Januar 2015. Im Wirtschaftsbereich Handel einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, gab es im Januar 2016 mit 300 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 279 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen und im Gastgewerbe wurden jeweils 183 Insolvenzanträge gemeldet. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für Januar 2016 auf rund 1,1 Milliarden Euro. Im Januar 2015 hatten sie bei rund 1,2 Milliarden Euro gelegen. Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 7 766 übrige Schuldner im Januar 2016 Insolvenz an – 6,9 Prozent  gegenüber dem Vorjahresmonat. Darunter waren 5 946 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 549 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen. www.destatis.de