Was hat "Friederike" angerichtet?

23.01.2018

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Stürme wie „Friederike“ in der vergangenen Woche bedeuten für die Versicherer immer großen Aufwand. Die LVM Versicherung hat nun Zahlen über die entstandenen Schäden veröffentlicht. Vor allem ihre Heimatregion ist betroffen.

Vor knapp einer Woche zog Orkan „Friederike“ über Deutschland und hat Millionenschäden verursacht. Die LVM Versicherung verzeichnet bislang mehr als 42.000 Schadensmeldungen in der Sachversicherung. Der Münsteraner Versicherer schätzt, dass die endgültigen Schadensaufwendungen bei bis zu 90 Mio. Euro liegen werden, etwa das Niveau des Jahrhundert Sturmtiefs „Kyrill“ im Januar 2007.

Das am stärksten betroffene Bundesland ist mit über 31.000 gemeldeten Schäden Nordrhein-Westfalen. Damit hat das bevölkerungsreichste Bundesland fast acht Mal so viele Schäden erlitten wie Niedersachen, das mit ca. 4.000 Schäden am zweitstärksten betroffen war. Auch Hessen (ca. 2.000 Schäden), Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils ca. 1.200 Schadensmeldungen sowie Thüringen mit ca. 900 Schadensmeldungen wurden durch den Orkan stark in Mitleidenschaft gezogen. „Dass die Schadenzahlen für Deutschland und Nordrhein-Westfalen relativ dicht beieinander liegen, verdeutlicht, wie stark sich ,Friederike’ auf NRW konzentriert hat“, so Benedikt Hoffschulte, Leiter der Sach-Schadensabteilung bei der LVM. „Vor allem im Münster- sowie im Sauerland, aber auch am Niederrhein und in Teilen des Ruhrgebiets hat ,Friederike’ deutliche Spuren hinterlassen. Unser Schaden-Atlas für Nordrhein-Westfalen zeigt, dass praktisch keine Region verschont geblieben ist“, erläutert Hoffschulte.

Die meisten Schäden im Münsterland waren im Kreis Steinfurt (ca. 3.000) zu verzeichnen, gefolgt von den Kreis Borken (ca. 2.300 Schäden), Warendorf (ca. 2.200 Schäden), Coesfeld (ca. 1.700 Schäden) und der Stadt Münster.

Weiter südlich, im Sauerland, war vor allem der Kreis Soest betroffen, wo ca. 3.000 Sturmschäden gemeldet wurden. Mit deutlichem Abstand folgen der Märkische Kreis (ca. 750 Schäden) sowie der Hochsauerlandkreis mit ca. 550 Schäden. Die Großstädte Dortmund (ca. 400 Schäden), Duisburg (ca. 230 Schäden) und Bochum (ca. 150 Schäden) sind relativ glimpflich davon gekommen. Auf die niederrheinischen Kreise Wesel und Kleve entfallen rund 1.400 bzw. 850 Schadensmeldungen.

Auch die Autoversicherung ist betroffen 

Die LVM-Autoversicherung geht davon aus, dass bundesweit ca. 5.000 Schäden an Autos entstanden sind. Die Schadenssumme wird auf ca. acht Mio. Euro geschätzt.

Eine genaue Bezifferung der Schäden wird wohl erst möglich sein, wenn die Vertrauensleute in den LVM-Versicherungsagenturen und die Mitarbeiter der Zentrale in Münster alle Schadensregulierungen abgeschlossen haben. Unterstützt werden sie dabei von zahlreichen Sachverständigen und Gutachtern.  (ahu)

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