Vorteil aktiv gemanagte EM-Fonds

18.05.2020

Patricia Ribeiro, Portfoliomanagerin für Emerging Markets-Strategien bei American Century Investments / Foto: © American Century Investments

Der Diskurs aktiv versus passiv wird seit Jahren intensiv geführt. In den vergangenen Jahren hatten passive Indexfonds oftmals die Oberhand, aktiv gemanagte Fonds standen in der Kritik. Wer hat bei der Analyse von Emerging Market-Fonds die Nase vorn? Hier liefert die Mehrheit aktiver Manager nachweisbaren Mehrwert, wie ein aktuelles Research Paper des US-Investmenthauses American Century Investments (ACI) zeigt.

Danach entwickelten sich zwei Drittel der aktiven Emerging Markets-Fonds in der Zeit seit dem Jahr 2003 besser als ein entsprechender ETF. Nur ein Drittel blieb hinter dem passiven Investment zurück. „Mit gezielter Titelselektion, Portfoliokonstruktion und Risikomanagement schaffen es aktive Manager, in den Emerging Markets dauerhaft den Markt zu schlagen“, sagt Patricia Ribeiro, Portfoliomanagerin für Emerging Markets-Strategien bei American Century Investments.

Die Expertin identifiziert in ihrem Papier vier wesentliche Gründe für das gute Abschneiden aktiver Manager in den Emerging Markets.

  1. Emerging Markets sind noch immer ineffizient

Während sich der Zugang zu Informationen über EM-Unternehmen verbessert, sind die Schwellenmärkte nach wie vor weniger effizient als die entwickelten Märkte. Informationen werden nicht so schnell eingepreist und verlässliche EM-Daten können schwieriger zu beschaffen sein. Im Vergleich zu den entwickelten Märkten decken weniger Finanzanalysten die aufstrebenden Unternehmen ab, und viele Wachstumsfirmen haben überhaupt keine Analystenabdeckung. Das ist bei kleineren Unternehmen besonders ausgeprägt.

  1. Es gibt eine große Kluft zwischen guten und schlechten Aktien

Die Standardabweichung von Emerging Markets-Aktien liegt bei einem hohen Wert von 17,08 – gegenüber 14,53 bei Aktien aus entwickelten Ländern (ex-USA). In einzelnen Jahren ist die Spreizung zwischen guten und schlechten Aktien besonders extrem: Im Jahr 2006 brachte die schwächste Aktie im MSCI Emerging Markets Index ein Minus von 63 Prozent ein, während die stärkste Aktie ein Plus von über 1.000 Prozent einfuhr.

„Aktive Titelselektion ist in den Emerging Markets besonders vielversprechend, weil die Kluft zwischen guten und schlechten Aktien so groß ist“, sagt Patricia Ribeiro.

Die beiden anderen Gründe erfahren Sie auf Seite 2