Von hier kommen erfolgreiche Start-ups

07.02.2018

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Deutschland gilt als attraktiver Standort für Gründer. Während es sich hierzulande vor einigen Jahren noch als recht schwierig und risikoreich gestaltete, etwas Neues auf die Beine zu stellen, wird die Gründerszene mittlerweile dank zahlreicher Fördermöglichkeiten wie INVEST, High-Tech Gründerfonds, EXIST oder dem Gründerwettbewerb digitaler Innovationen unterstützt. Berlin gehört zu den beliebtesten Standorten für Gründer - doch auch so manche Kleinstadt bringt innovative Ideen hervor.

Eine gute Infrastruktur, attraktive Fördermöglichkeiten, Internationalität und zahlreiche kreative Köpfe - das sind nur einige Gründe, warum Berlin als Gründerhauptstadt Europas gilt. Zwar bezeichnen Medien bereits Hamburg als neue Gründerhauptstadt, doch diese Bezeichnung trifft nur zu, wenn man ausschließlich die Zahlen der Neugründungen betrachtet. Bezogen auf Start-up-Finanzierungen und die absolute Anzahl junger Unternehmen liegt Berlin weiterhin vorn.

Laut dem Deutschen Start-up Monitor 2017 (siehe PDF, Seite 19) sind in Berlin mit einem Anteil von 16,8 Prozent immer noch die meisten Start-ups ansässig. Mit 11,3 Prozent liegt die Metropolregion Rhein-Ruhr auf dem zweiten Platz, gefolgt von Stuttgart/Karlsruhe (6,4 Prozent), Hamburg (6,2 Prozent), München (6 Prozent) und Hannover/Oldenburg mit ebenfalls 6 Prozent. Außerdem bringen die Universitäten HU Berlin, FU Berlin, TU München, TU Berlin und die LMU München die meisten Start-up Mitarbeiter hervor. Um Start-ups nicht nur bei der Gründung, sondern auch beim Werdegang zu unterstützen, strebt die Bundesregierung eine Verdoppelung des Wagniskapitalvolumens an.

Neugründungen sind deshalb so wichtig für die Bundesrepublik, weil sie den strukturellen Wandel vorantreiben, Arbeitsplätze schaffen, digitale Innovationen schaffen und natürlich den Wettbewerbsgedanken fördern. Durch das Vorantreiben und Nutzen digitaler Technologien könnte die Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik laut der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries bis 2020 um 82 Milliarden Euro steigen.

Überraschung: Erfolgreiche Gründer aus Hofheim im Taunus

Doch nicht nur Großstädte mischen im Start-up-Geschehen mit. So bringt auch die Kleinstadt Hofheim im Main-Taunus-Kreis einige erfolgreiche Start-up Gründer hervor. Dazu gehören unter anderem Robin Hein, Gründer des Versicherungsanbieters Schutzklick und Janina Mütze, die das Umfrage-Start-up Civey ins Leben rief. Der erfolgreichste Gründer aus der 40.000-Einwohner-Stadt ist Marcus Börner, der 2004 die An-und-Verkauf-Plattform reBuy gründete - 2016 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 85 Millionen Euro.

Wie lässt es sich erklären, dass Hofheim verhältnismäßig viele Jungunternehmer hervorbringt? Die Unternehmer selbst erklären in einer Reportage, dass sie den Erfolg vor allem dem großen Netzwerk zu verdanken haben, das sich rund um Börner aufgebaut hat. Viele kennen sich schon seit Kindesbeinen, man unterstützt sich gegenseitig, es herrscht große Hilfsbereitschaft und viel Vertrauen untereinander. (ahu)