Versicherungsunternehmen modernisieren die Garantiekonzepte fondsgebundener Produkte

07.02.2013

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Laut „FLV-Updates 2009“ der Unternehmensberatung Towers Watson war der Absatz ihrer Pendants auf Fondsbasis gegen den Markttrend rückläufig, während sich der Gesamtmarkt Leben durch einen deutlichen Anstieg der Absatzzahlen von Produkten gegen Einmalbeitrag positiv entwickelte. „Im Jahr 2009 bekamen die Anbieter fondsgebundener Versicherungen die Auswirkungen der Finanzmarktkrise deutlich zu spüren. Erste Anzeichen dafür gab es bereits im 4. Quartal 2008. Viele Versicherer setzen nun auf moderne Garantiekonzepte, um den Absatz in diesem Jahr wieder anzukurbeln“, schätzt Marcel Schmitz, Berater bei Towers Watson, die Entwicklungen ein.

(fw/mo) Nachdem das Neugeschäft mit fondsgebundenen Produkten gegen laufenden Beitrag in den Jahren 2005 bis 2008 kontinuierlich gesteigert oder auf hohem Niveau gehalten werden konnte, sank der Absatz von 1,7 Mrd. EUR im Vorjahr auf 1,1 Mrd. EUR im Jahr 2009. Das Neuzugangsvolumen fondsgebundener Produkte gegen Einmalbeitrag ging zum zweiten Mal in Folge zurück und fiel zum ersten Mal seit 2005 unter die Marke von 1 Mrd. EUR. Nach 1,5 Mrd. EUR im Jahr 2008 wurden im vergangenen Jahr nur noch Einmalbeiträge in Höhe von 900 Mio. EUR eingelöst. Ein Blick auf die Produktpalette im fondsgebundenen Versicherungsmarkt zeigt ein einheitliches Bild. Der Absatzrückgang von einem Drittel auf APE-Basis schlägt sich auf die Produktebene fondsgebundener Renten- und Lebensversicherungen sowie Riester- und Basisrenten durch. Selbst fondsgebundene Riesterrenten, die 2008 als Gewinner beim Neugeschäft hervorgegangen waren, konnten der Krise im vergangenen Jahr nicht trotzen. Auch im Jahr 2009 hält der Trend zum Angebot von Garantieprodukten an. Auf APE-Basis stieg ihr Anteil in den Kategorien FLV, FRV und fondsgebundene Basisprodukte im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich an. Gesellschaften, die Angaben zu ihrem Produktangebot mit Ablaufgarantien machten, meldeten bei laufenden Beiträgen einen Anteil von 55 Prozent für Produkte mit Ablaufgarantie (Vorjahr 40 Prozent) und bei Einmalbeiträgen einen Anteil von 59 Prozent (Vorjahr 47 Prozent).

Versicherungsunternehmen setzen in Zeiten eines schwierigen Marktumfeldes vor allem auf moderne Garantiekonzepte wie Hybridprodukte beziehungsweise dynamische Hybridprodukte. Vor allem Letztere wurden bei der Garantieerzeugung der bedeutendsten Produkte der untersuchten Gesellschaften deutlich häufiger genannt als im Vorjahr. Traditionelle Garantiefonds verloren dagegen an Bedeutung. Wurde im Vorjahr noch jede zweite Garantie beim wichtigsten Produkt im Bereich FRV und FLV durch Garantiefonds erzeugt, so ging deren Anteil 2009 um 12 Prozentpunkte zurück. Einen starken Anstieg verzeichneten dynamische Hybridkonzepte, deren Anteil von 9 Prozent auf 25 Prozent anstieg. Jede vierte Garantie in diesem Bereich geht auf klassische Hybridkonzepte zurück. Auch bei den staatlich geförderten Riester- und Basisrenten sind Hybridkonzepte Trumpf bei der Garantieerzeugung. Drei von vier Gesellschaften mit Angaben zu ihrem wichtigsten Produkt setzen auf die klassische oder die dynamische Variante dieser Form. Andere Konzepte (Hedging, I-CPPI, Sonstige) liegen mit Anteilen von jeweils unter 10 Prozent deutlich zurück. Verglichen mit den entsprechenden Vorjahresquartalen sank der Absatz fondsgebundener Versicherungsprodukte Ende 2009 das fünfte Quartal in Folge. Eine Umkehr des Abwärtstrends ist somit zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennbar. "Wenn das positive Umfeld am Aktienmarkt bestehen bleibt, rechnen wir für das Jahr 2010 mit einer Stabilisierung der Absatzzahlen fondsgebundener Versicherungsprodukte. Unabhängig davon zeigt der Anteil fondsgebundener Produkte mit Garantien, dass die Versicherungsnehmer nicht um jeden Preis an den Renditeaussichten am Kapitalmarkt teilnehmen möchten. Versicherungsunternehmen, die moderne Garantiekonzepte anbieten, liegen hier im Trend", so Marcel Schmitz.

Bereits zum 16. Mal untersucht Towers Watson die Gesamtentwicklung fondsgebundener Rentenversicherungen (FRV) inklusive Riester- und Basisrenten-Produkten sowie fondsgebundener Lebensversicherungen (FLV) auf dem deutschen Markt.