Vermögensverwalter vorsichtig optimistisch

18.12.2018

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Trotz aller Unsicherheiten, die im kommenden Jahr auf Deutschland und Europa zukommen, zeigen sich unabhängige Vermögensverwalter für das kommende Jahr insgesamt optimistisch. Der Blick ins Ausland ist jedoch getrübt.  

2019 wird ein historisches Jahr: Wenn Großbritannien im März den EU-Austritt vollzieht, wird die europäische Staatengemeinschaft zum ersten Mal in ihrer Geschichte um ein Mitglied kleiner. Außer dem Brexit gibt es noch viele weitere spannende Fragen, die im nächsten Jahr auf der Agenda stehen: Wie wird sich der sino-amerikanische Handelsstreit entwickeln? Steigen möglicherweise wieder die Zinsen? Trotz all dieser Unsicherheiten und Risiken zeigen sich die unabhängigen Vermögensverwalter für das kommende Jahr optimistisch. Das zeigt die siebte jährliche Vermögensverwalter-Umfrage von Universal-Investment. In dieser erwartet zwar die Hälfte der Befragten eine gebremste wirtschaftliche Entwicklung in der Euro-Zone. Dennoch empfehlen die Profis Aktien aus Industrienationen und insbesondere Europa. Vor allem Investments in Deutschland werden dabei als vielversprechend identifiziert. So rechnen die Vermögensverwalter, dass der DAX Ende 2019 einen Stand von 12.384 Punkten haben wird, 15 % mehr als am 10. Dezember dieses Jahres. Ebenfalls starke Zuwächse erwarten die Experten für den Euro Stoxx 50 (13,6 %).

Beim Blick jenseits der europäischen Grenzen ist die Erwartung für die Aktienmärkte hingegen gedämpfter: Für den S&P 500 wird am Jahresende 2019 ein Plus von 9,1 % erwartet, für den Nikkei 225 von 8,1 %.

Der Optimismus für die hiesige Wirtschaft bezieht sich aber nicht nur auf den Aktienmarkt, sondern auch auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung: So rechnen drei Viertel der Befragten für Deutschland mit einem Wirtschaftswachstum von 1 bis 2 % und liegen damit im Einklang mit den jüngsten Prognosen führender Wirtschaftsinstitute. Der anhaltende Optimismus für die europäische Wirtschaft wird auch bei der Betrachtung der Währungsmärkte sichtbar: So glauben 80 % der befragten Vermögensverwalter, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar stärker werden wird. Für dieses Jahr war noch ein Anstieg des US-Dollars gegenüber dem Euro prognostiziert worden. Eine Veränderung des Leitzinses in der Euro-Zone wird indes nicht erwartet und auch die von der US-Notenbank FED bereits eingeleitete Zinswende werde sich laut der Vermögensverwalter zukünftig nicht signifikant weiterentwickeln. Das realistischste geldpolitische Szenario ist für zwei Drittel Inflation.

Ebenfalls optimistisch zeigen sich die Vermögensverwalter bezüglich der Entwicklung der Rohstoffpreise. So gehen die Befragten im Schnitt davon aus, dass der Preis für Gold um 8 % und für Silber sogar um 10 % steigen wird. Einen noch stärkeren Preisanstieg erwarten die Experten für Rohöl. So schätzen sie, dass das Barrel WTI-Rohöl Ende 2019 mit 64 Dollar 22 % mehr kostet als aktuell – und das trotz der verhaltenen Entwicklung nach dem jüngsten Beschluss der „Opec+“-Gruppe und bislang keiner klaren Tendenz in der Preisentwicklung.

Was die Vermögensverwalter über die kommenden Unsicherheiten denken und was sie Privatanlagern empfehlen, lesen Sie auf Seite 2