Unfälschbarkeit und Reinheit

01.03.2021

Mitarbeiter des Osmium-Instituts bei der Zertifizierung / Foto: © Osmium-Institut

Osmium ist in seiner kristallinen Erscheinung absolut formstabil und kann nicht reversibel mechanisch oder chemisch verändert werden. Dies unterscheidet es unter anderen Eigenschaften von leicht formbarem Gold. Ein maßgeblicher Vorteil, der aus dieser Eigenschaft erwächst, ist die Tatsache, dass Osmium unmöglich gefälscht werden kann.

Seine kristalline Oberfläche ist ähnlich zu einem Fingerabdruck mit extremer Sicherheit wiedererkennbar. Für die Erkennung eines Fingerabdrucks werden Linien und deren Verzweigungspunkte als Maßstab genommen.

Für Osmium ist dies in der Analogie jede Kante eines Kristalls, die jedoch im dreidimensionalen Raum geneigt ist, am Eintritt in den Kristall einen Winkel innerhalb der Metallgrundebene einnimmt und zudem eine klar erkennbare Fläche besitzt. Außerdem tritt jeder Kristall mit einer eindeutigen Länge aus dem Material heraus.

Selbst in einem normalen, nur drei Millimeter großen Osmium Diamond gibt es bereits über 1.000 solcher makroskopischen Merkmale. Im mikroskopischen Bereich geht es in die Millionen an Merkmalen. Für eine größere Fläche einer Osmium Struktur potenziert sich die Zahlder veränderlichen Größen.

Aus diesem Grund wird zwar die Zahl 10.000-mal sicherer als ein Fingerabdruck genannt, die tatsächliche Sicherheit ist aber um ein Vielfaches größer. Exakte Zahlen können nicht genannt werden, da innerhalb der Struktur des Osmiums im Zweifelsfall immer kleinere Strukturen betrachtet werden könnten und damit die Sicherheit bei höherer Scanauflösung fast beliebig zu steigern ist.

Wenn Gold gefälscht wird, dann wird oft ein Stück Metall ähnlicher Dichte eingeschlossen, also mit einem mehr oder weniger dicken Überzug aus Gold verkleidet. Oder es wird ein Goldbarren mit einem anderen Metall durch Guss gefüllt. Für Osmium gibt es kein Metall gleicher Dichte.

Dieser Fälschungsweg ist allerdings ohnehin nur hypothetisch, denn Osmium wird in sehr dünnen Strukturen als Barren ausgeliefert, so dass ein echter „Innenraum“ gar nicht existiert.

Rohosmium wird mit einer Reinheit von 99,9 % ausgeliefert. Zur Vorbereitung des Prozesses der Kristallisation wird die Reinheit noch einmal auf 99,9990 % bis zu 99,9995 % erhöht.

Osmium ist absolut unempfindlich gegen Korrosion, Strahlung und Verfärbung.