Über Geld spricht man nicht – oder doch?

05.06.2018

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Offenbar ist der Satz „Über Geld spricht man nicht“ nicht mehr zeitgemäß. Das ergab eine forsa-Umfrage im Auftrag der Consorsbank: Gerade junge Menschen sprechen mit ihren Freunden über Geld. Das gilt aber nicht für alle Bereiche. Die Deutschen zeigen sich zudem finanziell vernünftig.

In der Umfrage gaben 75 % der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren an, mit Freunden offen über Geld zu sprechen. Bei der nächst älteren Generation der 30 bis 44-jährigen ist der offene Umgang mit Geld mit 70 % nur etwas weniger verbreitet. Der offene Umgang mit Geld nimmt zwar mit dem Alter offenbar ab, ist aber auch bei der Altersgruppe der über 60-jährigen immerhin noch bei 58 % der Befragten vorhanden. Insgesamt 29 % der Befragten gaben an, dass Geld für sie im Freundeskreis ein Tabuthema sei.

Gerade das Thema Gehalt ist in Deutschland häufig ein Tabu-Thema. So wollen 52 % der Befragten nicht, dass ihre Freunde wissen, wie viel sie monatlich verdienen. 69 % sind zudem der Meinung, dass es niemanden etwas angehe, wenn sie einen finanziellen Engpass haben. Auch hier zeigt sich, dass die Gruppe der 18- bis 29-jährigen dem Thema gegenüber offener ist als die älteren Altersgruppen.

Lieber sparen als Geld leihen

78 % der Befragten gaben an, dass sie größere Anschaffungen wie ein Auto, eine Urlaubsreise oder neue Haushaltsgeräte durch Ersparnisse finanzieren. Lediglich 29 % gaben an, dass sie für solche Anschaffungen einen Kredit aufnehmen würden. Sogar nur 22 % finanzieren solche Anschaffungen über den Händler. Am beliebtesten sind Ratenkredite in der Altersgruppe der 30- bis 59-jährigen: Hier gaben 35 % der Befragten an, eine solche Finanzierungsform für größere Anschaffungen zu wählen. Auch Finanzierungen über Händler sind mit 37 % in dieser Altersgruppe am weitesten verbreitet. „Gerade die mittleren Altersgruppen haben ein höheres und stabileres Einkommen als die Jüngeren und Älteren. Dazu ist der Bedarf oft spontaner. Der Ratenkredit ist für diese Altersgruppen eine gute Finanzierungsalternative und schafft Flexibilität im Alltag“, erklärt Anja Langebrake, Leiterin Banking Products bei der Consorsbank.

Deutsche haben finanzielles Polster

Selbst bei unerwarteten Ausgaben muss den meisten Deutschen nicht bange sein. So gaben 82 % der Befragten an, dass sie im Notfall auf Rücklagen zurückgreifen können und fast genauso viele (81 %) geben nie mehr Geld aus als sie haben. 76 % der Befragten legen zudem monatlich Geld zurück. Zwischen den Altersgruppen gibt es bei all diesen Antworten keine signifikanten Abweichungen.

Die hohe finanzielle Vernunft könnte damit zusammenhängen, dass die Deutschen Geld eine hohe Bedeutung beimessen. So gaben 57 % der Befragten an, dass für sie Geld ein wichtiger Faktor sein, um das Leben richtig genießen zu können. Dabei vergisst ein Teil der Befragten aber den Blick in die Zukunft: 27 % meinen, dass es sich nicht lohne, Geld für das Alter zurückzulegen, weil man sowieso nicht wisse, was die Zukunft bringt. (ahu)

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