Talanx bislang im Plan

13.08.2018

Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG / Foto: © Talanx

Die Talanx-Gruppe kann auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2018 zurückblicken und liegt voll im Plan: Bereits die Hälfte des avisierten Jahresergebnisses konnte erwirtschaftet werden. Dennoch gibt es ein Sorgenkind.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat die Talanx-Gruppe Bruttoprämien in Höhe von 18, Mrd. Euro verbucht, eine Steigerung um 6,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Währungsbereinigt betrug der Anstieg sogar 11,8 %. Neben der Schaden-Rückversicherung war hier der Zuwachs im internationalen Privat- und Firmenkundengeschäft ausschlaggebend. Aufgrund einer verbesserten Versicherungstechnik legte das EBIT um 8 % auf 1,2 Mrd. Euro zu. Zum Wachstum des EBIT haben alle Geschäftsbereiche beigetragen – mit Ausnahme der Industrieversicherung. Unter dem Vorjahreswert liegt hingegen das Konzernergebnis, das von 463 Mio. Euro auf 437 Mio. Euro sank. Grund hierfür waren vor allem die Auswirkungen der US-Steuerreform sowie die erhöhte Steuerquote im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland. Hier profitierte der Hannoveraner Versicherer von einem Einmaleffekt im Vorjahr.

Puffer für Großschäden ausgebaut

Obwohl die Belastung durch Großschäden gegenüber dem Vorjahr deutlich stieg, konnte die Talanx einen weiteren Puffer in ihrem anteiligen Großschadensbudget aufbauen: Im Vorjahr zahlte der Versicherer 195 Mio. Euro zur Begleichung von Schäden durch Naturkatastrophen und sonstige Großschäden, in den ersten sechs Monaten 2018 waren es schon 241 Mio. Euro. Dennoch konnte die Talanx mehr als die Hälfte des anteiligen Großschadensbudgets von 501 Mio. Euro unangetastet lassen. Das nicht aufgebrauchte Budget steht als solider Puffer für das zweite Halbjahr zur Verfügung.

Während also in der Erstversicherung die Großschadensbelastung deutlich stieg, ist sie in der Rückversicherung gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken: Von 123 Mio. Euro auf 93 Mio. Euro. Die konzernweite kombinierte Schaden-/ Kostenquote sank von 97 % im ersten Halbjahr 2017 auf 96,7 % in diesem Jahr.

Versicherungstechnisches Ergebnis verbessert sich

Durch die konzernweit geringere Schadenslast konnte das versicherungstechnische Ergebnis zwar verbessert werden, es bleibt aber dennoch deutlich im negativen Bereich: Nachdem es im Vorjahreszeitraum noch – 940 Mio. Euro betrug, konnte es nun auf – 748 Mio. Euro verbessert werden. Die Verbesserung des versicherungstechnischen Ergebnisses ist besonders auf das zweite Quartal zurückzuführen: Zwischen April und Juni stieg es von – 525 Mio. Euro auf – 318 Mio. Euro.

Einen leichten Rückgang gab es beim Kapitalertragsergebnis, das mit 2 Mrd. Euro 3,7 % unter dem Vorjahresergebnis liegt. Die Talanx erklärt diesen Rückgang u.a. mit dem Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland, wo in Erwartung der Neuregelung der ZZR weniger Gewinne zur Finanzierung der Zinszusatzreserve realisiert werden mussten. Mit dem Rückgang des Kapitalanlageergebnisses geht auch ein Rückgang der Kapitalanlagerendite einher, die nun bei 3,5 % liegt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 3,7 %.

Solvabilität weiter ausgebaut

Trotz des zurückgegangen Kapitalanlageergebnisses und des weiterhin deutlich negativen versicherungstechnischen Ergebnisses ist die Kapitalisierung der Talanx-Gruppe weiterhin komfortabel. So lag die Solvency-II-Quote auf Konzernebene  ohne Übergangsmaßnahmen zum Stichtag 31. März bei 207 %, einen Prozentpunkt über dem Wert des Gesamtjahres 2017.

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