Swiss Life wehrt sich gegen Diskriminierungsvorwürfe

27.06.2017

Swiss Life wehrt sich gegen den Vorwurf, ausländische Mitarbeiter zu diskriminieren / Foto: © dusanpetkovic1-fotolia.com

Nach der Aufregung um die Verwendung von Aliasnamen setzt sich Swiss Life nun gegen den Vorwurf der Diskriminierung von Mitarbeitern zu Wehr: Jeder könne unter seinem echten Namen in der Kundenbetreuung arbeiten.

Vor wenigen Tagen erregte Swiss Life große Aufregung: So wurde bekannt, dass beim größten Lebensversicherungskonzern der Schweiz bereits seit 1996 für Mitarbeiter mit Migrationshintergrund die Möglichkeit besteht, einen Aliasnamen zu verwenden. Laut Swiss Life wurde die Praxis eingeführt, da die Mitarbeiter somit mehr Umsatz machen würden. Nachdem dieses Vorgehen scharf kritisiert wurde, u.a. von der Schweizerischen Kommission gegen Rassismus, hat der Versicherer heute Stellung bezogen und wehrt sich gegen die Vorwürfe, Mitarbeiter zu diskriminieren. Markus Leibundgut, CEO Swiss Life Schweiz: "Wir wissen, dass jene Mitarbeitenden im Contact Center, die sich aus Gründen der einfacheren Kundenkommunikation für Aliasnamen entschieden haben, diese Möglichkeit schätzen und in ihrer täglichen Arbeit gute Erfahrungen damit machen. Sie entscheiden immer und ausschließlich freiwillig, ob sie einen Aliasnamen verwenden wollen oder nicht."

Nach Meinung von Swiss Life ist die Verwendung von Aliasnamen weder diskriminierend noch persönlichkeitsverletzend, sondern diene einzig und allein in der vereinfachten Kommunikation im Kundenkontakt. Des Weiteren verneint Swiss Life, dass Mitarbeiter zum Gebrauch von Aliasnamen genötigt würden. Diese würden sich freiwillig für die Nutzung eines fremden Namens entscheiden. Der Gebrauch von Aliasnamen beschränke sich auf das Contact Center von Swiss Life. Hier geht es darum, telefonisch verschiedene Zielgruppen zu kontaktieren und Termine mit bestehenden und potenziellen Kunden zu vereinbaren. Von den aktuell 19 Mitarbeitern im Contact Center würden 9 einen Aliasnamen verwenden. Diese würde diese Möglichkeit schätzen und als Vorteile ansehen. Außerdem hätten 3 der 10 restlichen Mitarbeiter ausländische Namen. Somit gäbe es keinen Zwang zur Nutzung von Aliasnamen bzw. eine entsprechende Diskriminierung. Zudem würden in den Call Centern und im Vertrieb von Swiss Life hunderte Mitarbeiter mit ausländischen Namen arbeiten, mit deren Job man sehr zufrieden sei.

Markus Leibundgut: "Wir haben volles Verständnis für die öffentliche Debatte in unserem Land, die mittlerweile weit über den Gebrauch von Aliasnamen hinausgeht und grundsätzliche gesellschaftliche Fragen aufwirft. Wir stellen uns dieser Diskussion und führen sie auch intern. Dabei stehen für Swiss Life das Wohl und die faire Behandlung der Mitarbeitenden an oberster Stelle." (ahu)

www.swisslife.de