Studie: Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung

21.06.2016

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Dass die zunehmende Digitalisierung ganz neue Anforderungen an Unternehmen stellt, ist schon seit längerer Zeit bekannt. Wie diese aber konkret aussehen und welche Entwicklungen innerhalb der Firmen zu erwarten sind, sollte nun durch eine Studie der auf Digitalisierung spezialisierten Managementberatung Detecon und des Digitalverbands Bitkom eruiert werden.

Über 200 Entscheidungsbefugte aus mittelgroßen und großen Business- und IT-Unternehmen im deutschsprachigen Raum nahmen an der Studie teil. Ihre Antworten lassen einen Trend für die nächsten zehn Jahre erkennen. Lediglich 20 Prozent der Befragten gaben an, dass für sie keine neuen Anforderungen aus Themen wie Digitalisierung oder Internet of Things (IoT) erwachsen. Weit über die Hälfte bezieht diese Themen dagegen in die Geschäftsstrategie mit ein. Vier Fünftel der Befragten gaben an, dass für die fortschreitende Digitalisierung des Unternehmens agile Strukturen nötig sind. Hier bleibt aber offenbar die Realität noch hinter den zu erwartenden Anforderungen zurück: Kaum ein Viertel des Unternehmens arbeitet bislang mit agilen Strukturen, und auch für die Zukunft wird es wohl kaum mehr als die Hälfte werden. Zu wenig, wie ein Experte von Detecon meint: Neben der Zuverlässigkeit im Hauptgeschäft muss das Unternehmen der Zukunft auch Flexibilität und Innovation aufweisen, was nur durch agile Strukturen gelingt.

Anforderungen an die Mitarbeiter

Die Befürchtungen, dass die Digitalisierung Arbeitsplätze vernichten könne, ist nach den Studienergebnissen grundlos: Bis zu zehn Prozent mehr Personal pro Jahr wird wahrscheinlich benötigt. Allerdings müssen sich die Angestellten auch neuen Anforderungen stellen: Es sind ganz neue Berufsbilder geschaffen worden, die zukünftig eine immer größere Rolle spielen werden, etwa das des Social Media Managers oder des Big Data Analysts. Positiv ist hier zu bewerten, dass die meisten Unternehmen diese Aufgaben intern vergeben möchten, also an Festangestellte.

Veränderungen betreffen vor allem IT-Abteilungen

Die meisten der Befragten sehen die Anforderungen, die die Digitalisierung an ihre Unternehmen stellt, vor allem in den IT-Abteilungen. Es ist daher unumgänglich, dass sich die Angestellten in diesen Abteilungen mehr und mehr das Fachwissen der anderen Abteilungen zu eigen machen, um mit den Entwicklungen Schritt halten zu können. Grundsätzlich bedeutet das, dass die IT-Abteilungen näher an den Rest des jeweiligen Unternehmens heranrücken. Allerdings werden sie der Studie zufolge nicht in den anderen Geschäftsbereichen aufgehen, sondern als eigenständige Abteilungen bestehen bleiben. Die Verantwortung für die Planung, Durchführung und Einbindung von IoT-Projekten sehen die meisten der Teilnehmer weiterhin beim CEO, während der CIO nur zu Teilen mitverantwortlich ist.

Autor des Kommentars ist Ilja Schrader

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