Solarbranche: Startschuss für bessere Zeiten?

07.02.2013

Die Solarworld AG hat vor Kurzem ihre Zahlen für das erste Halbjahr präsentiert und konnte mit einem Umsatzplus in den ersten sechs Monaten aufwarten. Ist das der Startschuss für eine Trendumkehr?

(fw/ah) Der Photovoltaik-Konzern Solarworld hat im ersten Halbjahr 2010 ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet. Auch für das Gesamtjahr erwartet das in Bonn beheimatete Unternehmen - trotz nationaler staatlicher Förderkürzung - eine deutliche Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr. Hier sollte allerdings berücksichtigt werden, dass viele Solarunternehmen in der Vergangenheit ordentlich unter die Räder gekommen waren. "Wir konnten die dynamische Entwicklung der internationalen Solarmärkte nutzen", sagte Solarworld-Vorstandschef Frank Asbeck. Die weltweiten Produktionsstandorte arbeiteten nach Unternehmensangaben mit voller Auslastung. Asbeck sieht starkes Wachstum in den europäischen Märkten, vor allem in Italien und Frankreich und auch in Osteuropa. Produktionsstandorte sind Deutschland mit Freiberg (Sachsen), die USA und Südkorea.

In den USA, das gemeinhin als wichtiger Zukunftsmarkt angesehen wird, verstärkte Solarworld seinen Auftritt: Seit rund einem Monat wirbt Schauspieler Larry Hagman, bekannt als TV-Ölbaron J.R. Ewing aus der Serie «Dallas» für Solarworld und die solare Energiewende in den USA.

Ein Blick auf die einzelnen Kennziffern:

Der Umsatz des Anbieters von Solarstromtechnologie wuchs in den ersten sechs Monaten 2010 um 50,8 Prozent auf 608,4 Millionen Euro (2009: 403,4). Das EBIT ging leicht zurück und betrug 81,2 Millionen Euro (1. Halbjahr 2009: 83,3). Eine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr blieb Asbeck schuldig. Im 2. Quartal erzielte Solarworld nach eigenen Angaben sogar den bislang höchsten Dreimonatsumsatz (382,8 Millionen Euro) seiner Geschichte. Der Absatz wurde auch dadurch beflügelt, dass sich Kunden noch vor der Förderkürzung zum 1. Juli die bis dahin gültigen höheren Vergütungssätze sichern wollten.

Und wie reagiert die Börse?

Mitte September letzten Jahres notierte die Aktie noch bei 17,50 Euro. Dann rauschten die Bonner in den Keller. Ende Mai das bisherige Tief bei 7,95 Euro. Es folgte eine zaghafte Erholung, die vor drei Wochen ihren vorläufigen Höhepunkt bei 11,75 Euro markierte. Seit diesem Zeitpunkt schwankt die Aktie um die 10 Euro. Einige Analystenhäuser haben jüngst die Aktie auf "halten" beziehungsweise "outperform" gesetzt. Es wird sich zeigen, ob das Unternehmen dem Vertrauensvorschuss gerecht werden kann und die Kurse steigen.

http://www.solarworld.de/