„SMI: Rauf auf den 6.000er“

07.02.2013

Die Schweiz besticht nicht nur durch eine traumhafte Landschaft und gute Schokolade. Sie galt/gilt als Hort der Sicherheit. Zur aktuellen Markteinschätzung Schweizer Werte befragte die finanzwelt-Redaktion Stefan R. Meyer, Leiter Aktienanalyse Schweiz der UBS in Zürich.

finanzwelt: Das Wirtschaftswachstum in unserem Nachbarland lag im Q1 über den Erwartungen. Wird sich dieser positive Trend fortsetzen? Welche Faktoren sind hierfür in erster Linie verantwortlich?

Meyer: Das Wirtschaftswachstum wurde in den vergangenen Quartalen überwiegend vom Binnensektor getragen. So trug im ersten Quartal der Konsum drei Viertel zum Wachstum des BIP von 2,0% (im Vorjahresvergleich) bei. Die gute Konsumlaune der Schweizerinnen und Schweizer zeigt sich zum Beispiel bei den boomenden Autokäufen: Die Immatrikulationen von neuen Personenwagen haben jüngst sogar den Höchststand von 1999 übertroffen. Vom Außenhandel hingegen gehen keine Wachstumsimpulse aus. Angesichts der guten Wirtschaftszahlen haben wir die Wachstumsprognose für die Schweizer Wirtschaft für dieses Jahr von 0,9% auf 1,3% angehoben.

finanzwelt: Der SMI pendelt so um die 5.900 Zähler. Defensive Werte verbuchten jüngst Kursanstiege. Auf der anderen Seite wurden Bankentitel (insbesondere Credit Suisse) abgestraft. Zu welchen Sektoren haben Sie aktuell eine positive Einschätzung?

Meyer: Wir bevorzugen derzeit Großunternehmen und unser Interesse an unterbewerteten Zyklikern steigt graduell. Im defensiven Bereich überzeugen uns der Gesundheitssektor, der Basiskonsumgütersektor sowie das Thema defensives Wachstum, also Firmen mit robusten Cashflows und einer zyklischen Teilkomponente. Längerfristig gefallen uns auch weiterhin Unternehmen mit nachhaltig hohen Dividendenrenditen. Im zyklischen Bereich bevorzugen wir selektiv unterbewertete Unternehmen. Im Vordergrund stehen Firmen mit einer überdurchschnittlichen und diversifizierten Ausrichtung auf Schwellenländer.

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