Scope ändert Ratingmethodik

12.06.2017

Scope modifiziert das Rating für geschlossene AIF / Foto: © WrightStudio -fotolia.com

Die Ratingagentur Scope hat im Rahmen des regelmäßigen Methodik-Reviews die Bewertungsmethodik für geschlossene AIF angepasst und eine aktualisierte Version veröffentlicht. Die letzte Änderung der Methodik erfolgte im April 2015. Die Änderungen betreffen die Bewertungen von Blindpools- und Semiblindpools sowie das Monitoring.

Bei der Bewertung von reinen Blindpools bildet die Bewertung des Asset Managers einen Schwerpunkt. Dieser Analysepunkt geht mit 50 % in das Rating des Blindpools ein, denn er spielt sowohl für die Identifizierung geeigneter Investitionsgegenstände als auch für das laufende Management des Portfolios während der Fondslaufzeit eine entscheidende Rolle. Die Bewertung des Asset Managers folgt Scopes Rating Methodik für Asset Manager Alternativer Investments und erfolgt über einen Scorecard-Ansatz, der sich auf die fünf Panel Unternehmen (i), Investmentmanagement (ii), Investment Track Record (iii), Operations, Compliance, Risikomanagement (iv) sowie Marketing (v) verteilt.

Mit 30 % fließt die Analyse des spezifischen Investmentmarktes in das Rating des Blindpools ein. Der spezifische Investmentmarkt bestimmt sich durch die vom Fonds gewählte Investitionsstrategie. Der Score setzt sich aus unterschiedlichen Panels zusammen, je nach dem in welche Assetklasse der AIF investiert. In die Bewertung fließen, je nach Assetklasse, auch länderspezifische Besonderheiten ein.

Für die letzten 20 % des Ratings ist die Struktur des Blindpools entscheidend. Diese wird anhand von vier Panels bewertet. Bei der Analyse Investitionsstrategie (i) legt Scope einen besonderen Schwerpunkt sowohl auf den Detailierungsgrad als auch auf den Aufbau der gewählten Investitionsstrategie. Beim Panel Investitionssicherheit (ii). wird die Ausgestaltung von Platzierungsfonds und Rückabwicklungsregelungen bewertet. Bei der Fondsstruktur (iii) werden alle wesentlichen die Fondsstruktur betreffenden Komponenten wie z.B. etwaige Währungsrisiken oder Stimmrechtsregelungen untersucht. Beim abschließenden Panel Wirtschaftlichkeit (iv) werden insbesondere die Höhe der Initialkosten und die laufenden Kosten sowie die Kosten der Desinvestitionsphase untersucht. Außerdem wird die Angemessenheit einer möglichen Performance-Fee bewertet und die Höhe der den Investoren in Aussicht gestellten Rendite plausibilisiert.

Semi-Blindpools werden analog zur Methodik der geschlossenen AIF bewertet. Wenn das Investitionskapital mehr als 75 % des geplanten Gesamtvolumens beträgt, wird das vom Ratingkomitee vergebene Rating aktualisiert. Scope wird in diesen Fällen die dem Modell zugrundeliegenden Annahmen ebenfalls aktualisieren, bis der Fonds vollständig investiert ist.

Die zweite Änderung in der Methodik ist, dass das Monitoring der Fondsratings nach Platzierung künftig nicht mehr obligatorisch, sondern nur noch optional ist. (ahu)

Hier gibt es die Möglichkeit, die ausführliche Methodik nachzuvollziehen.